Jahreshauptversammlung der SpVgg Heroldsbach/Thurn
Der Schuldenstand der SpVgg DJK Heroldsbach/Thurn, sinkende Einnahmen im Wirtschaftsbereich und Mitgliedsbeiträgen engen die Handlungsfähigkeit der SpVgg DJK Heroldsbach/Thurn – die in diesem Jahr ihr 80jähriges Vereinsjubiläum feiern kann – kräftig ein. Dringend notwendige Investitionen am Vereinsheim können so nicht durchgeführt werden, resümierte erste Vereinsvorsitzende Marianne Karper-Imig im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung; in sportlicher Hinsicht sei man durchaus zufrieden.
Ernst Mauser (74) erinnert sich noch gerne an seine aktive Zeit als Fußballer zurück. Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung wird er für ein außergewöhnliches Jubiläum geehrt. Mauser ist seit nunmehr 60 Jahren Mitglied bei der SpVgg DJK Heroldsbach/ Thurn. „Ich bin vom damaligen Vereinsfunktionär Reser Seubert, der auch mein Nachbar war, als Jugendlicher für den Sportverein geworben worden“, erzählt der 74jährige. Gemeinsam mit Adolf Meßbacher, der an diesem Abend im Rahmen der Jahreshauptversammlung ebenfalls für 60jährige Vereinstreue geehrt wurde, hat er damals auch in der ersten Herrenmannschaft des Vereins gespielt.
„Ich war Torwart, Adolf Mittelläufer“, erinnert sich Mauser. Mittelläufer? „Ja. Als Mittelläufer bezeichnete man eine ehemalige Spielerposition im Fußball. Gemeinsam mit den anfangs als Außendecker, später im Mittelfeld agierenden Außenläufern wurde eine sogenannte Läuferreihe gebildet“, so Mauser. Mittelläufer hatten bis in die 20er Jahre vorwiegend spielgestalterische, aber auch defensive Aufgaben; als Stopper hatte er die Aufgaben den gegnerischen Mittelstürmer auszuschalten. Später sprach man von einem „Vorstopper“; neben der Libero-Position, die jetzt allerdings durch die moderne Viererkette abgelöst wurde.
1960 fand Mausers fußballerische Karriere ein abruptes Ende. „Ich habe mir die Hand kompliziert gebrochen und musste sogar meinen Beruf aufgeben“, erzählte Mauser. Danach ist er auf einen weniger verletzungsintensiven Sport umgestiegen. „Seit 50 Jahren bin ich nun dem Brieftaubensport treu“, so Mauser. Schöne Erinnerungen verbinden Mauser immer mit den Freundschaftsspielen gegen Tasmania Berlin. „Die Spielpartien gegen einen höherklassigen Club waren immer etwas besonderes“, so Mauser.
Neben Mauser und Meßbacher standen noch zahlreiche weitere Mitglieder für langjährige Vereinstreue an. 40 Jahre gehören Hubert Frank, Roland Glassl und Franz Josef Simon dem Sportverein an. Auf eine 25jährige Mitgliedschaft können Gerd Büttner, Jochen Dippacher, Sabine Löblein, Werner Mönius und Christian Seeberger zurückblicken.
Bei den für Jahreshauptversammlung üblichen Berichten zeigte sich Vereinsvorsitzende Marianne Karper-Imig, in ihrem Resümee, mit dem Erreichten im Sportbereich durchaus zufrieden. „Wir sind eine von wenigen Vereinen im Kreis, die durchgängig in jeder Alterklasse im Jugendfußball – angefangen von der G-Jugend bis hin zur A-Jugend eine Mannschaft stelle könne und ohne Spielgemeinschaften auskomme“, so Karper-Imig, die gleichzeitig das ehrenamtliche Engagement der Trainer und Betreuer heraushob.
Den Traditionsverein, der in diesem Jahr sein 80jähriges Jubiläum feiern kann, drückt aber weiterhin finanziell der Schuh. Der Schuldenstand, sinkende Einnahmen im Wirtschaftsbereich, rückgängige Mitgliederzahlen, tragen dazu bei, dass man dringende Investitionen an den Sportstätten nicht durchführen kann. Die Gesamtverbindlichkeiten – aus Hauptverein und Wirtschaftsbetrieb – belaufen sich laut den Finanzberichten auf rund 100.000 Euro; Tilgungen werden zwar geleistet, jedoch geht die Entschuldung nur langsam voran.
In einem Ausblick in die Zukunft kündigte Karper-Imig an, bei den Neuwahlen in 2015 nicht mehr für den Vereinsvorsitz zur Verfügung zu stehen. „Es ist also in den nächsten drei Jahren auch meine Aufgabe den Nachwuchs im Vorstand zu gewährleisten“, so Karper-Imig. Die Zukunftsaussichten für den Jubelverein sind aber keinesfalls so rosig. Sportstätten sind verbraucht, Platzverhältnisse sind schlecht, das Gebäude ist überdimensioniert und veraltet, der Energieverbrauch und die Unterhaltskosten außerirdisch.“ Eine Generalsanierung muss umgesetzt werden“, so die Vereinsvorsitzende. Es werde wahrscheinlich zwei Alternativen geben: „Komplettsanierung der bestehenden Infrastruktur mit Sanierung der Plätze um wettbewerbsfähig zu bleiben, oder einen kompletten Standortwechsel“, so die Vereinsvorsitzende. Man werde in den kommenden Monaten beide Varianten genauer untersuchen.
Neben den weiteren Berichten der Vorstandschaft gaben an diesem Abend auch die Vertreter der einzelnen Sportabteilungen ihre Aktivitäten bekannt. Der Kassier wurde für seine Arbeit im vergangenen Jahr von der Mitgliederversammlung entlastet.
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