FSV-Ortsgruppe Eggolsheim präsentiert Fränkische Tracht

Offizielle Vorstellung selbstgenähter Trachten

Marianne Bogner, Barbara Rziha, Maria Kalb, Irmgard Heckmann, Michaela Thaler, Roswitha Gillig,  Carola Weishar, Christine Kraus, Birgit Rascher - es fehlen Karin und Sabrina Lyga

Marianne Bogner, Barbara Rziha, Maria Kalb, Irmgard Heckmann, Michaela Thaler, Roswitha Gillig, Carola Weishar, Christine Kraus, Birgit Rascher

Am 22. März wurden auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Fränkische- Schweiz-Vereins in Weigelshofen selbstgenähte Trachten vorgestellt. Wie der 1. Vorsitzender des FSV-Hauptvereins Paul Pöhlmann in seinem Grußwort beichtete, erfreut sich die Tracht in unserer Fränkischen Heimat einer zunehmenden Beliebtheit. Auf diese Beliebtheit ging die Initiatorin des Trachtennähkurses Barbara Rziha in ihren einführenden Worten kurz ein und grenzte dabei die Fränkische Tracht vom Dirndl ab. „Fränkische Trachten sind züchtiger als Dirndl. Wir tragen unser Dekolletee nicht Blicke einladend vor uns her, sondern bedecken unseren Busen. Wir Fränkinnen haben es nicht nötig alles offen zu zeigen, da wir auch so schön sind.“ Hierbei ist nicht von der althergebrachten, überlieferten Bauerntracht die Rede, sondern man spricht heute von einer erneuerten Tracht – diese ist traditionell, modern und liegt auch bei modebewussten jungen Damen voll im Trend. In einer Veranstaltung zum Thema Trachten im Februar 2011 in Rettern wurde von einer der beiden im Nähkurs Verantwortlichen Frau Carola Weishar schon der Satz geprägt: „Eine Tracht ist wie ein Nerz! Sie ist zeitlos und kann ein Leben lang getragen werden.“

In der eigentlichen Trachtenvorstellung ging Barbara Rziha auf die einzelnen Stücke ein, die direkt am Model erklärt wurden und sich an der Forchheimer Tracht orientieren. Obwohl einige der Damen vorher Nähmaschinen nur von der ferne kannten, präsentierten die Mannequins ihre festlichen Meisterwerke, die ihnen ein sehr charmantes, anmutiges Aussehen verliehen. Frau Rziha bezifferte den Preis alleine für Stoff, Spitzen, Borten, Besenborden und Besatz auf etwa 180 €.

An insgesamt zehn Abenden wurde unter Anleitung der Schneidermeisterin Marianne Bogner – die sich nebenbei selbst ein edles Stück schneiderte – und der Erfahrung von Frau Carola Weishar jeweils drei bis vier Stunden geschneidert und genäht, was das Zeug hielt. Hinzu kamen noch viele, viele Heimarbeitsstunden an denen gestiftelt, geheftet, gebügelt, genäht und wieder aufgetrennt wurden. Die zusätzlich aufgewendete Zeit für das Erstellen eines kunstvollen Mieders und anderer individueller Besonderheiten erforderten viel Geduld und Zeit. Bis zu 90 Stunden mussten teilweise aufgewendet werden, um sich ein derartig festliches Stück zu nähen. Dass sich die Mühe gelohnt hat, davon durften sich die Zuschauer Fränkische-Schweiz-Verein e.V. Ortsgruppe Eggolsheim selbst überzeugen und die „Schneiderinnen“ tragen zu Recht mit großem Stolz ihre erneuerten fränkischen Trachten.

Abschließend bedanke sich die Organisatorin bei allen Beteiligten und „Ihren“ Damen für ihren Einsatz. Ein besonderer Dank ging an den Hauptverein, der über den Arbeitskreis „Frauentrachten“ unter der Leitung von Johanna Erlwein die Organisation des Nähkurses überhaupt erst ermöglichte. Weiterhin bedanke sich Rziha beim eigenen Ortsverein, der die hohen Kurskosten mit einer nicht unerheblichen Summe finanziell förderte. Darüber hinaus war auch der Marktgemeinde Eggolsheim zu danken, die für den Trachtennähkurs die nötigen Räumlichkeiten für die gesamte Zeit zur Verfügung stellte.

(RzU)