Bayreuth: Leerstehender Krankenhausflügel soll künftig ein Kinderhaus beherbergen
Hauptausschuss des Stadtrats stellt erste Weichen für ein Projekt des Roten Kreuzes, das dort 74 neue Kinder-Betreuungsplätze schaffen will
Der seit Mitte der 1980er Jahre leerstehende Südwestflügel des ehemaligen städtischen Krankenhauses an der Dr. Franz-Straße wird wohl schon bald zu neuem Leben erweckt: Der Hauptausschuss des Stadtrats hat in seiner jüngsten Sitzung ein Gutachten verabschiedet, das dem Stadtrat empfiehlt, das Gebäude dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) zu überlassen. Der BRK-Kreisverband Bayreuth will dort ein Kinderhaus errichten, das Platz für einen Kindergarten, eine Kinderkrippe und einen Kinderhort mit insgesamt 74 Betreuungsplätzen bieten wird. Abschließend wird der Stadtrat in seiner Sitzung am 28. März über das Thema entscheiden.
Damit könnte die Geschichte eines jahrzehntelangen Leerstands ihr Ende finden. Der Südwestflügel wird seit Inbetriebnahme des Klinikums Bayreuth nicht mehr genutzt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. In den vergangenen Jahren waren verschiedene Nutzungsmöglichkeiten diskutiert und wieder verworfen worden. Zuletzt war der Gebäudeflügel Mitte der 1990er Jahre dem Bund mit einer fünfjährigen Nutzungsoption für das im anschließenden Gebäudetrakt untergebrachte Lastenausgleichsarchiv vorbehalten. Von dieser Option wurde aber kein Gebrauch gemacht, da das Bundesarchiv keine weiteren Räumlichkeiten benötigte.
Das Bayerische Rote Kreuz beabsichtigt in dem Gebäudeflügel einen Kindergarten mit 25 Plätzen für 3- bis 6-jährige Kinder, eine Kinderkrippe mit 24 Plätzen für Kleinkinder im Alter bis 3 Jahre und einen Kinderhort mit weiteren 25 Plätzen für 6- bis 10-Jährige einzurichten. Das voraussichtliche Investitionsvolumen beläuft sich auf rund zwei Millionen Euro.
Mit der Realisierung des Kinderhauses würde ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots an Krippenplätzen in der Stadt Bayreuth gelingen. Erst vor wenigen Wochen war in Oberpreuschwitz der Startschuss für einen 400.000 Euro teuren Erweiterungsbau am dortigen Kindergarten gefallen, der Platz schaffen wird für weitere 12 Kinderkrippenplätze. Das Projekt zeichnet sich vor allem durch die geplanten extrem langen Öffnungszeiten aus, die besonders Eltern mit langen Arbeitszeiten und im Schichtdienst entgegenkommen. Gerade in diesem Bereich hat die Fortschreibung der kommunalen Jugendhilfeplanung in jüngster Vergangenheit besonderen Bedarf festgestellt.
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