Schwerhörige können Gottesdienste im Dom mit induktiver Höranlage besser verfolgen
Optimal hören im Bamberger Dom
(bbk) Pünktlich zum 1000-jährigen Domjubiläum können Schwerhörige im Dom die Gottesdienste künftig besser verfolgen. Im Mittelschiff der Bamberger Kathedrale ist nun eine induktive Höranlage für Hörgeräte eingebaut worden. „Ich freue mich, dass es gelungen ist und nun der Gottesdienst auch von schwerhörigen Menschen gehört und dadurch mitgefeiert werden kann“, sagte Erzbischof Ludwig Schick am heutigen Dienstag (13.03.12) im Bamberger Dom.
Mit der Induktionsanlage im Bamberger Dom sei nun ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen, sagte die Leiterin der Bamberger Selbsthilfegruppe für Schwerhörige, Margit Gamberoni. Bislang sei es Menschen mit Hörgeräten praktisch nicht möglich gewesen, den Gottesdiensten in der Bamberger Kathedrale zu folgen. „Wir freuen uns, dass wir nun auch im Dom dazu gehören“, sagte Gamberoni.
Das Anliegen, eine Induktionsanlage im Dom einzubauen habe man gerne aufgegriffen, sagte der für den Dom zuständige Domkapitular Norbert Jung. Auch die Dombauhütte, die für den Bauunterhalt zuständig ist, habe sich sehr kooperativ gezeigt, erläuterte Jung. Der Leiter der Dombauhütte, Ulrich Först, unterstützte das Anliegen mit einer Spende von 1000,00 Euro durch die Stiftung Domstadt Bamberg, die von ihm gegründet wurde.
Leistungsfähige Hörgeräte verfügen über eine T-Stellung, bzw. ein T-Spulen-Programm, erläuterte Pastoralreferent Albin Zeck, Seelsorger für Hörgeschädigte im Erzbistum Bamberg. Das muss allerdings vom Hörgeräteakustiker aktiviert werden. Bei einer induktiven Höranlage werden Sprache und Musik in magnetische Schwingungen, ähnlich wie Radiowellen umgewandelt. Diese empfängt das Hörgerät und überträgt sie als Schall direkt ins Ohr; alle Nebengeräusche und der Raumhall werden ausgeblendet. „Mit Hilfe dieser Technik ist es möglich, dass auch hörgeschädigte Menschen klar verstehen, was die Mikrofone aufnehmen“, sagt Zeck.
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