Projekt zum Erhalt artenreicher Wiesen des Landkreises Bayreuth auf Erfolgskurs
Das vom Bayer. Naturschutzfonds und der Oberfrankenstiftung zu insgesamt 85 % geförderte und seit März vergangenen Jahres laufende „BayernNetzNatur-Projekt“ des Landkreises zum Erhalt artenreicher, bunter Wiesen macht gute Fortschritte, wie Landrat Hübner mitteilt.
Die einzelbetriebliche Ansprache von Landwirten, die ökologisch wertvolle Wiesen im Ahorntal – eines von fünf Projektgebieten im Landkreis – bewirtschaften, ist auf sehr großes Interesse und rege Resonanz gestoßen. „Die Bauern begrüßen es sehr, dass wir von uns aus auf sie zu gehen und über die hohe naturschutzfachliche Wertigkeit so mancher Wiesen mit ihren seltenen Pflanzenarten und gegebenenfalls passende Fördermöglichkeiten im Rahmen der Bewirtschaftung Auskunft geben. Hiermit wird ihnen auch eine offizielle Wertschätzung ihrer Arbeit über Generationen entgegen gebracht, durch die solche artenreichen Wiesen überhaupt noch existieren. Somit hat unser Projektansatz voll ins Schwarze getroffen“, freut sich der Landrat.
Europaweiter Rückgang
In ganz Europa werden extensiv bewirtschaftete Wiesen immer seltener. Die Umstellung von Heuwirtschaft auf Grüngutsilage, von Mist- auf Gülledüngung und die Nutzung von Wiesen als Biogassubstrat sind die Hauptursachen. Bunte, wenig gedüngte Wiesen können zwischen 70 und 120 Pflanzenarten beherbergen, während man in Intensivgrünland nur noch 10 bis 20 findet.
Während der ersten Projektphase haben die damit beschäftigten Mitarbeiter aber auch viel von den Landwirten gelernt. Etwa, dass artenreiche und trotzdem produktive Wiesen nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen, und Artenvielfalt auch bei schonendem Einsatz besonders aufbereiteter Gülle und abwechselnder Silage- und Heumahd erhalten werden kann.
Gelder für unsere Landwirte in die Region geholt
Im Rahmen des Bayer. Vertragsnaturschutzprogrammes können schonende Bewirtschaftungsweisen hinsichtlich der Düngung und des ersten Mähtermins honoriert werden. Natürlich muss dies mit dem betrieblichen Konzept im Einklang stehen.
Nachdem in ganz Bayern Vertragsnaturschutzmittel durch auslaufende Verträge frei geworden waren, konnten diese im Februar in die Projektgebiete im Bayreuther Landkreis umgeleitet werden.
Durch den Einsatz unseres Projekt- und hauptamtlichen Personals ist es in drei Wochen gelungen, 32 Neuverträge in den fünf Projektgebieten im Umfang von 113 Hektar und 50.466,- € für ökologisch hoch- und höherrangige Flächen mit Landwirten abzuschließen, wobei große und viehhaltende Betriebe den weitaus größten Block ausmachen. Hiervon entfallen auf das naturschutzfachlich herausragende Projektgebiet Ahorntal 96 Hektar.
Die extensive Bewirtschaftung wertvollster Flächen konnte so für die nächsten Jahre gesichert werden.
Landrat Hübner bedankt sich deshalb in einem Schreiben an Staatssekretärin Huml ausdrücklich für die Unterstützung des Projekts aus München und regt die Auslobung eines Titels „Bewahrer artenreichen Grünlands in Bayern“ an, der an Betriebe mit hohem Flächeneinsatz im Vertragsnaturschutz vergeben werden könnte.
„Natürlich möchte ich den Blick auch in die Zukunft richten und um Bereitstellung zusätzlicher VNP-Mittel zur Fortführung und Aufwertung unseres Wiesenprojekts in den Folgejahren bitten“, schließt sein Schreiben.
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