Energiewende: Die Bamberger Landkreis-Grünen plädieren für Regionalwerke in Genossenschaftsform
Energiegenossenschaft soll Erneuerbare voranbringen
Auf dem Weg hin zu einem energieautarken Landkreis warten die Grünen mit konkreten Vorstellungen zur Einrichtung von Regionalwerken auf, einer GmbH als Organisationsform erteilen sie dabei eine Absage.
Vielmehr „macht eine Energiegenossenschaft auf Landkreisebene Sinn,“ sagte Marktgemeinderat Albert Deml bei einem Treffen der Landkreisgrünen in Hirschaid. In einer solchen Genossenschaft können dann die Landkreiskommunen Anteile erwerben und so in die Gewinnung erneuerbarer Energien investieren. Eine zweite Genossenschaft soll dann für interessierte Privatleute und Firmen gegründet werden. Diese könne wiederum als Anteilseignerin in der übergeordneten Energiegenossenschaft des Landkreises einsteigen. „Dieses Modell wird bereits erfolgreich praktiziert,“ erläuterte Deml, der Landkreis Neustadt an der Waldnaab sei hier etwa zu nennen.
Um ein solches Vorhaben in die Tat umzusetzen, müsse man von Seiten des Landkreises jedoch „größer und professioneller einsteigen,“ wie es Kreisrat Bernd Fricke ausdrückte. Die bisherigen Strukturen im Landratsamt reichten da nicht aus, schon jetzt sei man in Sachen Klimaallianz „chronisch unterbesetzt.“
Eine derartige Energiegenossenschaft brauche Personal und eine kompetente Geschäftsführung, wenn sie erfolgreich als Produzent und Vermarkter erneuerbarer Energien etwa aus Windkraft und Photovoltaik auftreten wolle. Längerfristig könne dann auch darüber nachgedacht werden, die Konzessionen für die Netze in den Besitz der Kommunen zurück zu holen. Auch hier gebe es bereits allerhand Beispiele.
Einen Zusammenschluss mit den Stadtwerken Bamberg hält man in Kreisen der Grünen hingegen derzeit für unnötig. „Die Stadtwerke haben bislang hinsichtlich der Erneuerbaren keine eigenen Projekte,“ konstatierte Fricke.
Für den Kreisvorsitzenden Andreas Lösche liegen die Vorteile der Organisationsform Genossenschaft auf der Hand: „Kommunen, Bürger und die regionale Wirtschaft können sich gleichermaßen einbringen. So lässt sich eine Akzeptanz für die Energieprojekte vor Ort erreichen.“ Die Menschen und ihre Gemeinden profitierten unmittelbar davon, die Wertschöpfung bliebe in der Region.
Es sei zügiges Handeln angeraten, mahnte Vorstandssprecher Klaus Fischer an. Warum sich etwa die Ausweisung von Vorrangflächen durch den Planungsverband bis Ende 2013 hinziehen soll, ist für die Grünen völlig unverständlich.
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