Sonntagsgedanken: Tat statt Phrase

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

„Das Christentum bekehrte in China immer dann, wenn ein Chinese persönlich mit einem Christen in Berührung kam, der die christlichen Lehren, und besonders jene wenigen Worte: ‚Liebet einander!‘ befolgte.“

Diese Einsicht eines Chinamissionars gilt noch heute: Hochwissenschaftliche Bücher, vollmundige Erklärungen zu politischen Themen, aufwendige Großveranstaltungen, ausgeklügelte Werbestrategien können allenfalls die Verkündigung begleiten, die mit der Hand geschieht. Es kommt alles auf die persönliche Beziehung an, ob der Glaube glaubwürdig vorgelebt wird, und da kann, da muss jeder Christ mitmachen.

Unvergleichlich hat es Franz von Assisi so formuliert:

„O Herr, mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens:
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man mich beleidigt,
dass ich verbinde, da wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich Glaube bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich Dein Licht anzünde, wo Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt…“

Nicht jeder muss wie der Hl. Franz seinen Besitz, seine Familie aufgeben, um als Bettelmönch durch die Lande zu wandern, aber jeder kann in Wort und Tat die Frohe Botschaft konkret, vernünftig, handgreiflich bezeugen, sei es in der Familie, sei es in der Schulklasse, sei es im Straßenverkehr, sei es am Arbeitsplatz.

Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de