Krötenwanderung beginnt: LBV bittet Autofahrer um Rücksicht

Neue Zählaktion für überfahrene Amphibien

Jetzt beginnt in Bayern die Amphibienwanderung. Der LBV bittet Autofahrer, auf entsprechenden Strecken vorsichtig und langsam zu fahren. Zugleich rufen die Naturschützer dazu auf, überfahrene Kröten und Frösche zu melden. Sie wollen damit einen besseren Überblick über das Ausmaß der Todesfälle auf den Straßen Bayerns und nicht gesicherte Wanderstrecken erhalten. Unter www.lbv.de/kroetenwanderung können die Totfunde und der Fundort direkt online eingetragen werden. Die Zählaktion in Bayern ist Teil einer bundesweiten Erfassung in Zusammenarbeit mit dem NABU.

Auf ihrer alljährlichen Wanderung vom Winterquartier zum Laichgewässer müssen Amphibien häufig Straßen überqueren. Da der schwarze Asphalt die Wärme der Sonne bis in die Nacht speichern kann, nutzen die Tiere Straßen gerne als Rast- und Aufwärmplatz – eine tödliche Angewohnheit. „Jedes Jahr werden unzählige Kröten und Frösche überfahren. Wie viele Tiere unter die Räder kommen, weiß niemand – auch die Experten nicht“, sagt Dr. Andreas von Lindeiner, Artenschutzreferent des LBV. „Daher bitten wir jetzt die Bevölkerung um Mithilfe. Wer überfahrene Amphibien sieht, sollte sich die Anzahl, soweit möglich die Art und den Fundort merken und unter www.lbv.de/kroetenwanderung melden. Wir werten die Daten zentral aus und können uns dadurch an den Brennpunkten für einen besseren Schutz der Frösche, Kröten und Molche einsetzen.“

Was viele nicht wissen: Viele Amphibien sterben auch, wenn sie nicht direkt von einem Auto überrollt werden. Der Luftdruck schnell vorbeifahrender Fahrzeuge ist oft so groß, dass die inneren Organe der Tiere platzen. Bereits ab 30 Stundenkilometern wird der Luftdruck tödlich, so von Lindeiner. Nur Slalom zu fahren, helfe daher nicht und ist obendrein sehr gefährlich. Besser sei es, das Tempo zu drosseln, sobald Kröten auf der Straße sind.

Zahlreiche Freiwillige des LBV sammeln auf bereits gesicherten Strecken die Amphibien an den Krötenzäunen ein und bringen sie sicher über die Straße. Ihr großer ehrenamtlicher Einsatz richtet sich dabei nicht nach festen Zeiten. Denn je nach Wetterlage beginnt die Wanderung in verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Zeiten. Oftmals stockt sie auch wieder, wenn die Temperaturen sinken. Sobald einige Nächte nacheinander wärmer als fünf Grad Celsius sind und ein wenig Regen fällt, stimmen die Bedingungen, und die Amphibien machen sich langsam auf den Weg.