Erzbischof Schick mahnt bei 200-jährigem Jubiläum der Bayreuther Pfarrei Unsere Liebe Frau mehr Bescheidenheit an
„Wir müssen eine demütige, sensible und dienende Kirche sein“
(bbk) Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Pfarrei Unsere Liebe Frau in Bayreuth hat Erzbischof Ludwig Schick mehr Bescheidenheit angemahnt. „Wir müssen eine demütige, sensible und dienende Kirche sein“, sagte der Bamberger Oberhirte am Sonntag (04.03.12) bei einem Gottesdienst in Bayreuth.
Demütig sei die Kirche, wenn sie als Kirche Jesu Christi „unter ihm bleibt und allein ihn als Herrn anerkennt“. Die Pfarrei als kleinste Zelle der Kirche sei dann demütig, wenn die Gläubigen aufeinander und miteinander auf das Evangelium Jesu Christi hörten.
Die Krise der Kirche hänge auch mit Hochmut zusammen. „‘Kehrt um, glaubt und lebt das Evangelium‘, hat uns Jesus Christus aufgetragen“, sagte Erzbischof Schick. „Eine demütige Kirche wird eine wahrhaftige, authentische und heilige Kirche sein, die jede Sünde meidet, wie der Teufel das Weihwasser.“
„Eine sensible Kirche sind wir dann, wenn wir die Not der Anderen erspüren, aber auch ihre Freude und daran teilhaben“, sagte Erzbischof Schick. Er verwies auf Gaudium et spes des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die Kirche sei dann sensibel, „wenn die Gläubigen an Freud und Leid der Nächsten teilnehmen“. Dies müsse auch immer wieder eingeübt werden. Sensible Kirche bedeute, auf die Anderen zu hören und nicht über sie zu urteilen.
Erzbischof Schick rief zudem dazu auf, eine dienende Kirche zu sein. „Wir müssen dienen in unseren Jugendgruppen und Seniorentreffs, Kindergärten und Altenheimen und in jedem Gottesdienst.“ Dies habe der Herr der Kirche jedem Einzelnen aufgetragen. „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts!“
200 Jahre Pfarrei Unsere Liebe Frau in Bayreuth sei Grund dankbar zu sein. „Seit 200 Jahren gibt Gott hier in dieser Kirche seinen geliebten Menschen durch das Evangelium Orientierung für ihr Leben.“ Seit zwei Jahrhunderten würden hier Menschen die Sakramente feiern, aber auch in stillen Stunden Gott im Gebet ihr Herz öffnen.
„Wir werden spüren, dass in den 200 Jahren nicht die äußeren Ereignisse das Wichtigste waren, sondern die inneren Erfahrungen, aus denen Leben wurde“, sagte Erzbischof Schick. Gerade für die Zukunft der Kirche sei wichtig, dass sie als Volk Gottes unterwegs sei, als „demütige, sensible und dienende Gemeinschaft von Christen, die viele andere „dem Himmel entgegen“ mitnimmt.
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