OECD-Wissenschaftler erforschen die Metropolregion Nürnberg und drehen Kurzfilm zu Stadt-Land-Projekten
Nicht nur eine weltweite OECD-Studie zu Stadt-Land-Partnerschaften startet in dieser Woche mit wissenschaftlichen Interviews in der Metropolregion Nürnberg. Die Region wird zudem als eine von drei Beispielregionen im Rahmen eines Kurzfilms der EU-Kommission für die Zusammenarbeit von Stadt und Land werben. Dieser Film entsteht ebenfalls in dieser Woche.
Das siebenköpfige Wissenschaftler-Team der OECD wird zwei Tage lang insgesamt rund 40 Akteure aus der Metropolregion und von der Bundes- und Landesebene befragen. Im Rahmen von Experteninterviews geht das Forscherteam der Frage nach, was die Erfolgsfaktoren und der konkrete Nutzen der Zusammenarbeit seit 2005 sind. „Ein wichtiger Erfolgsfaktor“, so der Ratsvorsitzende der Metropolregion Nürnberg und Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, Dr. Siegfried Balleis, „ist die Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Das bedeutet, dass alle Ratsmitglieder eine Stimme haben, unabhängig von der Bevölkerung oder Wirtschaftskraft, die sie vertreten. Dies hat in den vergangenen sechs Jahren eine vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit über die Kirchtürme hinweg ermöglicht“. Entstanden sind konkrete Projekte, die die Verbindungen zwischen Stadt und Land stärken zum Nutzen beider. Dazu gehört z.B. die Regionalkampagne „Original Regional“, der EntdeckerPass und als neues ambitioniertes Projekt der Klimapakt der Metropolregion. Diese werden im Kurzfilm vorgestellt.
In der Regionalkampagne „Original Regional“ sind rund 2.000 Erzeuger und Direktvermarkter aus der Metropolregion zusammengeschlossen. Sie werben gemeinsam für ihre hochwertigen regionalen Produkte auf der Consumenta, über einen großen Spezialitätenwettbewerb, Plakataktionen und vieles mehr. Wenn die Städter „original regional“ einkaufen, dann kaufen sie qualitativ hochwertige frische Lebensmittel und wissen, wo die Produkte herkommen; das Geld bleibt bei den Erzeugern in der Region. Gleiches gilt für den Tourismus: mit dem Entdecker- Pass können rund 120 Kultur- und Freizeiteinrichtungen in der Metropolregion kostengünstig besucht werden. Neuestes ambitioniertes Projekt der Stadt-Land- Zusammenarbeit ist der Klimapakt der Metropolregion. Ländliche Räume sind vor allem bei regenerativen Energien stark. Nur durch deren Input können gemeinsam vereinbarte Klimaziele in der Region erreicht werden.
In der weltweiten OECD-Studie „RURBAN“ (Rural-Urban Partnerships Project) werden Regionen in insgesamt 11 Ländern von Frankreich, Australien über Russland, Finnland, USA und weiteren europäischen Ländern im Hinblick auf ihre Stadt- Land-Kooperationen untersucht. Auftraggeber ist die EU-Kommission. Sie möchte damit Stadt-Land-Partnerschaften und ihre Projekte auf ihre Wirksamkeit für die europäische Regional- und Strukturpolitik bewerten. Die geplanten neuen EUStrukturfonds ab 2013 sehen deren Fördermöglichkeit vor. Bislang setzen die EUFörderprogramme entweder auf städtische Räume, wie z. B. das Programm URBAN – oder ausschließlich auf ländliche Räume, wie z. B. das bekannte Leader- Programm. Diese Programme haben auch weiterhin ihre Bedeutung. Hinzu kommen sollten jedoch Förderprogramme, die die Verflechtungen zwischen Stadt und Land für die Regionalentwicklung fruchtbar machen.
Die Geschäftsstelle der Metropolregion wirkt bei der Umsetzung der Studie mit, vermittelt Kontakte und beschafft Informationen.
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