Energie einsparen und Effizienz steigern: Vertreter der Grünen im Gespräch mit der IHK
Unterschiedliche Ansichten, doch in vielen Bereichen auch Übereinstimmung gab es bei einem Meinungsaustausch von Vertretern von Bündnis 90/Die Grünen und der IHK-Geschäftsführung. Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg (Hof) und Landtagsabgeordnete Ulrike Gote (Bayreuth) waren mit weiteren Parteivertretern in die IHK gekommen, um mit IHK-Hauptgeschäftsführer Georg Schnelle und dessen Stellvertreter Wolfram Brehm über aktuelle politische Fragen zu diskutieren. Während es erwartungsgemäß Meinungsverschiedenheiten beim Thema Straßenbau und zur Zukunft des Flughafens Hof-Plauen gab, war man sich bei anderen Themen einig.
So wurde übereinstimmend das Thema Demografie als eine der größten Herausforderungen der Zukunft definiert. Die Abgeordneten gaben dabei ihrer Hoffnung Ausdruck, dass noch mehr Unternehmen die Notwendigkeit einer Vereinbarkeit von Beruf und Familien bzw. Pflegebedürftigkeit erkennen. Zugleich müsse die Kinderbetreuung in der Region weiter verbessert werden. Daran müsse sich auch die Wirtschaft finanziell beteiligen. Für Hauptgeschäftsführer Schnelle liegt auch in der reiferen Generation erhebliches Potenzial zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Hier müsse es jedoch mehr Weiterbildungsangebote geben, die speziell auf die Gruppe 50plus zugeschnitten sind.
Auch mit der Forderung nach besseren Bahnverbindungen für Oberfranken ziehen Bündnis 90/Die Grünen und IHK an einem Strang. So sei die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale dringend erforderlich, um Oberfranken für den Schienenpersonen- und den Güterverkehr attraktiv zu machen. Grundsätzlich gelte es, die Wirtschaft zu sensibilisieren, über den Kombinierten Verkehr mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Elektrifizierte Schienentrassen seien dafür jedoch eine wichtige Grundvoraussetzung. Das gelte auch für die optimale Anbindung ganz Oberfrankens an die leistungsfähigen Breitbandnetze, für Schnelle eine Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Mit Blick auf die Energiewende sprachen sich die Vertreter der Grünen dafür aus, dass Oberfranken auch in der „postfossilen Zukunft“ ein Produktionsstandort bleibt. Hier müsse man mehr Kraft auf den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung legen. Die IHK-Vertreter machten deutlich, dass die Wirtschaft auf Versorgungssicherheit und bezahlbare Energie angewiesen sei. Einig war man sich schließlich darin, dass alle Potenziale zur Energieeinsparung und zur Steigerung der Energieeffizienz in den Unternehmen genutzt werden müssen.
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