5. Faschingsgottesdienst mit Faschingspredigt in Verklärung Christi in Forchheim

Pfarrer Martin Battert

Pfarrer Martin Battert

Am kommenden Faschingssonntag rückt die Pfarrei Verklärung Christi wieder für ein paar Stunden in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Pfarrer Martin Battert feiert ein kleines Jubiläum. Bereits zum fünften Mal in Folge lädt der Geistliche zum großen Faschingsgottesdienst mit Faschingspredigt ein; eine Veranstaltung die dem Domberg in Bamberg so gar nicht ins Konzept passt. „Einmal im Jahr muss man auch mal sagen dürfen, was viele denken“, so der Geistliche. Und das tut er dann, ungeachtet der schwarzen Gewitterwolken, die von Bamberg her heranziehen.

„Die Standpauke aus Bamberg fällt immer geringer aus“, schmunzelt der Geistliche, der nach seinen ersten öffentlichen Auftritten nach Bamberg vorgeladen wurde. „Im letzten Jahr gab es auf meine Faschingspredigt überhaupt keine Reaktion“, so Battert. Offensichtlich hat man sich in Bamberg bereits damit abgefunden, dass der Forchheimer Pfarrer sich nicht unterkriegen lässt.

Auch in diesem Jahr will Battert wieder „kein Blatt vor dem Mund nehmen“. Am Sonntag, den 19. Februar um 10 Uhr lädt der Geistliche wieder zum Faschingsgottesdienst ein. Die Themen der Faschingspredigt in diesem Jahr: „Auch Schweigen kann Sünde sein“, „Jesus hat den Menschen Freiheit geschenkt – nicht genommen“, „Lästern über Laster“, „Der Zwang des Gesetzes ist der Tod der Kirche“; oder auch „Gott hat Humor – sonst hätten wir keinen“.

Doch Pfarrer Battert warnt in seinem Flyer vor: „Einlass nur für Personen mit viel Humor und großer Toleranz“. Der Gottesdienst soll unter dem Motto „Freude, Frohsinn, Büttenrede“ stehen. „Wer danach seinen Frust wegspülen muss, hat nach dem Gottesdienst dann auf dem Kirchplatz bei Ramazotti und Sekt Gelegenheit dazu“, lädt der Geistliche ein. „Für die Kinder gibt es Gummibärchen“, offeriert Battert.

Verkleidung ist auch diesmal wieder ausdrücklich erwünscht. „Wer verkleidet kommt, muss nichts in das Kollektenkörbchen werfen; die Nicht-Verkleideten bitte einen 5er-Schein in das Körbchen“, steht auf den bunten Flyern geschrieben, die der Pfarrer für den Gottesdienst der besonderen Art hat drucken lassen. Besonders freut er sich darüber, dass mit der Band „Variabel“ aus Litzendorf eine renommierte Kirchenband den Gottesdienst musikalisch umrahmt.

Die Fangemeinde des Pfarrers wächst dabei von Faschingsgottesdienst zu Faschingsgottesdienst. „Ich kriege nach jeder Faschingspredigt jede Menge Fanpost“; witzelt der Geistliche. „Die meisten der eingehenden E-Mails und Brief beglückwünschen mich zu meinen öffentlichen Ausführungen, es gibt aber auch einige kritische Zuschriften“, so Battert. „Viele Leute möchten meine Büttenrede immer in Kopie haben“, erzählt der Pfarrer, der seine Ausführungen nach seinem „Auftritt“ immer zu Dutzenden per E-Mail verschickt. „Sogar aus München habe ich die Bitte geschickt bekommen, doch meine Büttenrede zu übersenden“, erzählt der Geistliche. Der Mann hatte die Berichterstattung im Internet gelesen.

Nach dem Gottesdienst muss Battert immer zahlreiche Glückwünsche zu seinen Ausführungen entgegennehmen. Das öffentliche Interesse an diesem außergewöhnlichen Faschingsgottesdienst ist riesig. Sitzplätze sind Mangelware; das Gotteshaus ist lange vor Beginn des offiziellen Gottesdienstbeginns bereits gefüllt; es empfiehlt sich also rechtzeitig zu kommen. Auch das Interesse der Medien ist jedes Jahr groß. Printmedien, Radiostationen und Fernsehsender haben bereits über den Geistlichen berichtet und werden mit Sicherheit auch am kommenden Sonntag wieder mit vor Ort sein. „Lediglich im Heinrichsblatt habe ich noch noch nichts über meine Veranstaltung gefunden“, schmunzelt der Geistliche.

Pfarrer Battert will sich jedoch nicht zur reinen „Stimmungskanone“ degradieren lassen. „Ich bin mir meiner Verantwortung durchaus bewusst. „Es geht zwar zeitweise lustig und derb zu, aber dann auch wieder würdevoll“. Den Kirchenbesuchern empfiehlt Battert am kommenden Sonntag rechtzeitig zu kommen. „Die Park- und Sitzplätze werden mit Sicherheit wieder knapp“, so der Pfarrer.