Sozialraum analysiert – CSU Forchheim setzt auf Passgenauigkeit

Antrag zur Sozialraumanalyse gestellt

„Alle seien für die Jugend verantwortlich“ so Dagmar May, Leiterin des Jugendamtes Forchheim. Familiensysteme haben zu kämpfen und das soziale Umfeld werde härter. Insoweit seien entsprechende Angebote der Jugendhilfe nötig – so ihre Einleitung bei der jüngsten Sitzung der CSU-Stadtratsfraktion. Unterstützt wurden ihre Ausführungen durch Martin Hempfling, zuständig für den Jugendhilfeplan des Landreises Forchheim. Er erklärte das anspruchsvolle Aufgabenfeld und wichtige Fallzahlen aus Beratungsunterstützung, Gefährdungsmeldungen, Erziehungsberatung oder der Familien- oder Jugendgerichtshilfe.

Den Menschen müsse man helfen, man muss aber auch auf die Kosten achten, so der Tenor der CSU-Stadtratsfraktion. Zielgerichtet, nicht nach dem Gießkannenprinzip gelte es Instrumente, wie Jugendsozialarbeit oder Kindertagesbetreuung, passgenau einzusetzen. Eine völlige Rund-um-Vollkaskoversorgung sei nicht leistbar, das soziale Netz dürfe auch hier nicht zur Hängematte werden. Gerade die Rolle der Vereine sei in diesem Zusammenhang nach einhelliger Meinung der ChristSozialen von unschätzbarem Wert.

In der durchaus kontrovers geführten Diskussion wurde deutlich, dass Prävention zwar sehr wichtig sei, deren Erfolge oder auch Misserfolge allerdings kaum messbar sind. „Das Projekt Opstapie sei gut und unterstützenswert, jedes müsse allerdings immer wieder auf den Prüfstand, Automatismen dürfe es nicht geben“, so Fraktionsvorsitzender Udo Schönfelder. Oberbürgermeister Franz Stumpf stellte heraus, dass es ein enormer Erfolg sei, im Stadtteil Forchheim Nord immer weniger Schulabbrecher zu haben. Forchheim sei auf dem richtigen Weg.

„Man müsse auch die Eltern oder Alleinerziehende an die Hand nehmen“, so stellvertretende Fraktionsvorsitzende Mathilde Hartmann und ggf. auch enger mit den Wohnungsbaugenossenschaften kooperieren. Dies unterstrich FU-Kreisvorsitzende Birgit Kaletsch aufgrund entsprechender Beobachtungen und Analysen. Und was zu tun ist, müsse bedarfsgerecht und zielgerichtet sein. Das Thema müsse aktiv, konsequent und vorausschauend gestaltet werden, ein Antrag der CSU-Stadtratsfaktion wird folgen.

Wortlaut: Antrag zur Sozialraumanalyse – Passgenauigkeit ist erforderlich

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

seitens der CSU-Stadtratsfraktion wird beantragt, dass sich Haupt-, Personal- und Kulturausschuss sowie Stadtrat zeitnah und intensiv mit der aktuellen Sozialraumanalyse befassen.

Entsprechende Handlungsbedarfe sind erkennbar. Wichtig ist der Fraktion der Christlich-Sozialen Union, dass tatsächlich Bedürftigen konsequent geholfen wird und dass dort sinnvolle Prävention geleistet ist, wo dies sinnvoll ist. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen steht hierbei im Mittelpunkt.

Allerdings ist uns wichtig, dass nicht nach dem Gießkannenprinzip gehandelt wird und Pflicht- sowie auch freiwillig geleistete Maßnahmen bedarfsgerecht und zielgenau erfolgen. Neben dem Aufgabenspektrum des Jugendamtes des Landkreises und seiner Auswirkungen auf unsere Stadt bitten wir aus gegebenem Anlass auch die Aktivitäten der städtischen Jugendarbeit zu beleuchten. Hier wird viel geleistet, ob allerdings alles optimal zusammenwirkt, ist zu hinterfragen, gerade auch wegen des Ausscheidens unseres Jugendpflegers.

Eigenverantwortung sowie das Handlungsspektrum unserer Bürgerinnen und Bürger, der Kirchen, unserer Vereine und Verbände sehen wir hinsichtlich der kommunalen Sozialpolitik als Rückgrat unserer Gesellschaft. Jugend- und Sozialarbeit sind uns sehr wichtig. Allerdings sind auch Kostenentwicklungen und finanzielle Handlungsspielräume zu beachten. Deshalb ist es uns wichtig, dass vorhandene Finanzmittel optimal und mit bestmöglichem Wirkungsgrad eingesetzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Schönfelder
Fraktionsvorsitzender