Sonntagsgedanken zum "Ökumenischen Bibelsonntag"

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Am letzten Sonntag im Januar treffen sich Christen aller Konfessionen zu ökumenischen Gottesdiensten: Der deutsche Missionar Wilhelm Fugmann nennt die Bibel das Bilderbuch Gottes. Die Bibel erzählt in farbigen, mitreißenden Bildern, wie Gott mit den Menschen eine persönliche Beziehung, eine individuelle Geschichte eingeht. Jedem begegnet er anders, spricht ihn so an, wie gerade er es braucht. Aber alle, die einmal seine Nähe, seine Liebe gespürt haben, kommen von ihm nicht mehr los. Da gibt es Könige und Feldherrn, Propheten und Beamte, Alte und Junge, Männer und Frauen, Gebildete und einfache Leute. Reibungslos klappt die Beziehung nicht so wie im richtigen Leben. Da gibt es Ärger und Missverständnisse, Zeiten, wo man sich aus dem Weg geht. Aber Gott bleibt treu, auch wenn die Menschen auf Stur schalten.

Ich bin überzeugt, dass auch von uns jeder seine Geschichte mit Gott hat, vielleicht eine ganz unscheinbare, eine, die uns selbst nicht bewusst ist, aber Gott begleitet auch uns. Er möchte uns das Gefühl von Heimat, von Geborgenheit schenken, von tiefer Ruhe von echter Lebensfreude. Er ist kein himmlischer Tyrann, kein unberechenbarer Zufall. Christus hat uns vorgelebt, dass wir Gott vertrauensvoll unsern Vater nennen dürfen.

Wenn Sie Probleme mit diesem zugegeben nicht immer leichten Opus namens Bibel haben, dann beherzigen Sie doch folgendes Wort des unvergessenen katholischen Theologen Karl Rahner „Man muss immer wieder die Schrift lesen, selbst wenn eine solche Wanderung wie durch leere Wüsten zu führen scheint. Plötzlich begegnen sich dann doch immer die eigene Lebenssituation und ein Wort der Schrift und erhellen sich gegenseitig.“

Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de