Am 1. Februar wird es ernst für die "Franken-Onleihe"
Bibliotheksverbund für die Ausleihe digitaler Medien startet sein neues Angebot – Infoveranstaltung am 7. Februar in Bayreuth
Am 1. Februar ist es soweit: Dann startet die von 16 öffentlichen Büchereien in Franken gegründete „Franken-Onleihe“ mit einem ersten Angebot von vorläufig rund 5.000 digitalen (virtuellen) Medien, die rund um die Uhr von zu Hause oder von unterwegs ausgeliehen werden können. Das Angebot steht allen Nutzer, die in einer der 16 fränkischen Bibliotheken von Alzenau über Bayreuth bis Wunsiedel angemeldet sind, zur Verfügung. Die Stadtbibliothek Bayreuth bietet zudem am 7. Februar eine Infoveranstaltung zum neuen Service an.
Wie in der analogen Welt gilt auch in den virtuellen Bibliotheken des Internets: Ein Exemplar (= eine Lizenz) eines Buches (E-Book), einer Zeitschrift (E-Paper), eines Hörbuchs (E-Audio) oder eines Films (E-Video) erlaubt auch nur eine Ausleihe. Durch die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit kann jedoch beispielsweise ein E-Book, das in Selb zur Verfügung steht, auch von einem Leser in Ochsenfurt ausgeliehen werden.
Der Bibliotheksverbund kam auf Initiative der Staatlichen Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Würzburg zustande. Die Koordinatorin Diplom-Bibliothekarin Sibylle Ebner und die 16 Büchereileiter/innen freuen sich, dass die beteiligten Bibliotheken durch die Bündelung von Geld, Fachkräften und Know-how in relativ kurzer Zeit ein breites Angebot an digitalen Medien präsentieren können. So stehen für 2012 voraussichtlich weitere 50.000 Euro für den Erwerb von Medienlizenzen zur Verfügung. Am Jahresende werden es dann rund 10.000 digitale Medien sein, die von den Bibliothekskunden jeden Tag rund um die Uhr von der Franken-Onleihe heruntergeladen werden können.
Ein weiterer Partner der Bibliotheken im digitalen Medienverbund ist die Firma DiViBib GmbH in Wiesbaden, die sich auf den Erwerb der Ausleihrechte spezialisiert hat. Ob es die Tageszeitung oder die Zeitschrift als E-Paper ist, das Buch als digitales E-Book (auch Kinderbücher!), ob es Dateien für Hörbücher oder Videos sind – immer geht es um eine Vereinbarung mit den Verlagen, ob und wie das Werk auch online ausgeliehen werden darf. Wesentlicher Bestandteil ist dabei das „Digital Rights Management“, kurz DRM, das die Dateien schützt und ein „Verfallsdatum“ enthält. Denn auch für die digitalen Medien gibt es eine Leihfrist wie für die „richtigen“ Bücher oder CDs.
„Die Ausleihe ist kinderleicht und erfolgt nach der Anmeldung mit Büchereiausweis per Download auf den PC und/oder auf mobile Endgeräte wie MP3-Player oder E-Book-Reader“, erklärt Bibliotheksleiter Jörg Weinreich. Die technischen Voraussetzungen bringen viele handelsübliche E-Book-Reader, Smartphones, iPad und iPhone mit. „Die Nutzung ist damit unabhängig von den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek und auch völlig ortsungebunden“, schwärmen die Büchereileiter/innen. „Damit bietet sich die Onleihe für Menschen an, die nicht zu den ausgedehnten Öffnungszeiten in die Bibliothek kommen können oder die nicht mobil sind.“ Und natürlich erhoffen sich die 16 beteiligten Bibliotheken auch neue Nutzerschichten unter den Bürgern, die die elektronische Datenwelt den Print- und „analogen“ Medien vorziehen.
Infoveranstaltung am 7. Februar
Zum neuen Service Franken-Onleihe, der am 1. Februar startet, bietet die Stadtbibliothek am Dienstag, 7. Februar, 19 Uhr, im Lernstudio des RW21 eine Infoveranstaltung an. Bibliotheksleiter Weinreich stellt die virtuelle Bibliothek vor und gibt Tipps zur Nutzung. An den Computern des Lernstudios können die Teilnehmer die Onleihe zeitgleich selber ausprobieren. Da die Anzahl der PC-Arbeitsplätze beschränkt ist, bittet die Stadtbibliothek um Anmeldung am Servicepoint des RW21. Die Veranstaltung ist kostenlos.
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