Windkraft: Die Grünen begrüßen den Beschluss des Ministerrates und fordern eine konsequente Umsetzung auch für den Bamberger Landkreis

Karten für die Windkraft endgültig neu gemischt

Was bisher vorläufige Hinweise aus dem Umweltministerium waren, ist nun ein Beschluss des Ministerrates: Zukünftig sollen Windkraftanlagen auch in Landschaftsschutzgebieten gebaut werden dürfen. Für die Grünen ist damit klar, dass die Karten für die geplanten Litzendorfer Windräder und für die Windkraft im Landkreis nun endgültig neu gemischt sind.

Landschaftsschutz ist mit diesem Beschluss definitiv kein hartes Ausschlusskriterium für Windkraftstandorte mehr, ist man sich in Grünen Kreisen sicher. „Nun können sich Planungsverband und Landratsamt nicht mehr hinter Vorgaben aus der Zeit vor der eingeleiteten Energiewende verschanzen,“ befindet Kreisrat Bernd Fricke. Vielmehr seien die Behörden nun aufgerufen, endlich aktiv an der Gestaltung der Energiewende mitzuwirken, ansonsten drohe die Klimaallianz zu einer Farce zu werden.

Deutlich forcieren will der Ministerrat auch die Genehmigungsverfahren für Windkrafträder. Anstatt bisher zehn Monate soll eine Bewilligung nun nur noch etwa drei Monate dauern. „Wir hoffen und wünschen uns, dass dieses Umdenken der Staatsregierung nun auch bis zu unseren Behörden durchschlägt,“ sagte Stadtrat Peter Gack, „sonst sind die Ziele der Klimaallianz niemals zu erreichen.“

Besonders eigenartig finden die Grünen die Position der Naturschutzbehörde hinsichtlich der geplanten und von den Litzendorfern gewollten Bürgerwindrädern, zumal die bereits vorhandenen beiden Rotoren schon vor einigen Jahren in das als Vorranggebiet ausgewiesene Schutzgebiet gebaut wurden, wie der Litzendorfer Gemeinderat Georg Lunz sagte.

Was der Ministerrat nun in seiner vorweihnachtlichen Sitzung beschlossen hat, sagen die Grünen schon lange: „Landschaftsschutz und Klimaschutz sind durchaus miteinander vereinbar, wenn man nur will,“ betonte Kreisrätin Helga Bieberstein. Doch genau bei diesem Wollen hat man in Reihen der Grünen seine Befürchtungen: „Offensichtlich will hier jemand den Bürgerwindpark unbedingt verhindern,“ monierte der Kreisvorsitzende Andreas Lösche.

Für die Grünen in Bamberg Stadt und Land hat der Ministerratsbeschluss ganz klare Auswirkungen auch für den Landkreis: Nun sei es an der Zeit, denjenigen, die etwas für die Energiewende tun wollen, keine Steine mehr in den Weg zu legen, sonst verkomme die Klimaallianz zu einem umweltpolitischen Feigenblatt.