Handwerkskonjunktur auf 20-Jahres-Hoch – Erwartungen weiter optimistisch

Repräsentativumfrage unter 514 oberfränkischen Handwerksbetrieben mit 7.741 Beschäftigten

Positiver Trend im Handwerk

Positiver Trend im Handwerk (anklicken für Vollbild)

Das letzte mal, dass ein Handwerkskammerpräsident so gute Konjunkturnachrichten vermelden konnte, noch dazu in einem immer eher schlechteren Winterquartal, war die Zeit nach der Wiedervereinigung. „Das oberfränkische Handwerk befindet sich zum Jahreswechsel in einem
20-Jahres-Hoch“, konnte HWK-Präsident Thomas Zimmer am 11. Dezember vermelden. 88 % der Betriebe berichten aktuell von einer guten und befriedigenden Geschäftslage. Dieser Wert liegt deutlich über dem saisonüblichen Durchschnitt.

Und das Schöne daran ist: das bleibt auch so. Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe keine grund­legende Trendwende der Konjunktur, sondern nur eine leichte Verlang­samung der Konjunkturgeschwindigkeit. Deutlich wird dies, so Hauptgeschäftsführer Thomas Koller, vor allem an den Konjunkturindikatoren Betriebsauslastung und durchschnittlicher Auftrags­bestand. „Der Indikator Auftragsbestand liegt mit 6,2 Wochen weit über dem saisonüblichen Wert. Und für ein Winterquartal ist eine durchschnittliche Betriebsauslastung von aktuell 77,5 % herausragend“.

Die außergewöhnlich gute Konjunktur zieht sich durch alle Bereiche des Handwerks. Das Bauhandwerk ist im milden Winter auf Wachstumskurs und die Bauzinsen sind niedrig. So berichten 91,5 % der Betriebe weiter von einer guten und befriedigenden Geschäftslage. Im Durchschnitt liegt die Aus­lastung mit 82 % weit über dem Saisondurchschnitt. Der Auf­tragsvorlauf liegt mit 7,4 Wochen zwei Wochen über dem Ver­gleichs­quartal des Jahres 2010. Genau so gut geht es dem Ausbauhandwerk, das ebenfalls voll vom Trend zur Energiemodernisierung profitiert. 92,5 % der Betriebe beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage mit gut und be­friedigend, ein Viertel der Betriebe berichtet sogar von überdurch­schnittlichen Auftragsbeständen.

Nicht nur wegen der Rekordzahlen der Autoindustrie bleibt die Geschäftslage auch im Zulieferbereich außergewöhnlich günstig. 89 % der Betriebe berichten von einer guten und befriedigenden Geschäftslage. Die Betriebe sind unverändert hoch ausgelastet, 27,5 % der Be­triebe berichten sogar von für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Auftragsbeständen. Auch im Lebensmittelhandwerk und im Kfz-Gewerbe liegt die Geschäftslage im Saisonvergleich über dem Durchschnitt. Friseure, Kosmetiker, Uhrmacher, Schneider und die weiteren Gewerke des per­sönlichen Dienstleistungsgewerbes spüren die insgesamt positive Ver­braucherstimmung. Die Geschäftslage wird von 88 % der Be­triebe als gut und befriedigend beschrieben. Die Perspektiven bleiben aufgrund der sinkenden Arbeitslosigkeit und steigender Erwerbstätig­keit gut. So gehen 65 % der Betriebe von steigenden oder gleichbleibenden Um­sätzen aus.