MdL Gudrun Brendel-Fischer zum Fachkräftemangel im Pflegebereich
„Attraktive Rahmenbedingungen schaffen statt Zugang erschweren“
Qualifizierte Pflegekräfte sind schon heute Mangelware. In Zukunft wird sich die Situation drastisch verschärfen. „Die Pläne der EU, die Zugangsvoraussetzungen für den Beruf des Kranken- und Altenpflegers von zehn auf zwölf Jahre Schulbildung heraufzusetzen, sind ein Signal in die falsche Richtung“, warnt die CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer.
Schon jetzt sei der Fachkräftemangel im Pflegebereich deutlich spürbar, vor allem in der Altenpflege: Laut Studien kommt derzeit nur eine arbeitsuchende Pflegekraft auf drei unbesetzte Stellen. Hingegen wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland von derzeit 2,5 Millionen bis 2050 auf rund vier Millionen steigen. Bis zum Jahr 2020 werden voraussichtlich rund 220.000 zusätzliche Pflegefachkräfte benötigt.
Ein Grund für den Mangel an Pflegekräften sind die harten Arbeitsbedingungen und eine nicht angemessene Bezahlung. „Wird nun auch noch das Abitur vorausgesetzt, um einen Pflegeberuf erlernen zu können, sinkt die Motivation noch weiter“, befürchtet Brendel-Fischer. Das könne wiederum Lohndumping durch den Einsatz Ungelernter nach sich ziehen – ein Teufelskreis.
Die Abgeordnete sieht es als viel wichtiger an, auf die sozialen Kompetenzen eines Bewerbers zu achten. „In diesen Berufen sind vor allem praktische Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen gefragt“, sagt sie. Sie setzt sich für attraktive Rahmenbedingungen ein, um geeignete Bewerber für Pflegeberufe zu gewinnen. „Das kommt beiden Seiten zu Gute, den Pflegenden und den Pflegebedürftigen“, so Gudrun Brendel-Fischer.
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