Kamerabewertungen im Deutschen Kameramuseum in Plech
Am Sonntag, 15. Januar, stehen Experten in Plech bereit
Was ist meine Kamera wert? Wie alt ist das gute Erbstück? Gibt es dafür noch Filme? Das sind die Fragen, die täglich Dutzende Male per E-Mail oder am Telefon an Kurt Tauber vom Deutschen Kameramuseum in Plech gestellt werden. In den meisten Fällen müsste der Museumsleiter mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet sein, um diese Fragen beantworten zu können. Denn von manchen Kameras gibt es bei gleichem Namen Dutzende von Modellen, die sich aber natürlich im Wert stark unterscheiden können. Und alle Modelle kann auch ein langjähriger Sammler nicht kennen. Deshalb muss Tauber solche Ferndiagnosen ohne Kenntnis des Geräts in der Regel ablehnen.
Das Deutsche Kameramuseum in Plech bietet deshalb interessierten Fotofreunden aus ganz Nordbayern am kommenden Sonntag, 15. Januar, von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit, mehr über ihre mitgebrachten Geräte – Foto- und Filmkameras aller Epochen, aber keine Videogeräte und Vergrößerungsgeräte – zu erfahren: Alter, Hersteller, in etwa auch den gegenwärtigen Sammlerwert. Denn gerade auf diesem Gebiet herrschen oft abenteuerliche Vorstellungen und so manches „antike“ Fotogerät entpuppt sich als nahezu wertlose Massenware aus den 70er Jahren. Und manches unscheinbare Zubehör, das Jahrzehnte lang unbeachtet auf dem Dachboden schlummerte, versetzt Fachleute in helles Entzücken.
Museumsleiter Kurt Tauber und Andreas Pietrucha, langjähriger selbstständiger Fotograf für das Karl-May-Museum in Radebeul und die Wartburg bei Eisenach sowie Fotokaufmann mit besonderen Kenntnissen der ostdeutschen Kameraproduktion (Exakta, Pentacon, Praktisix, Werra usw.) stehen zur Erforschung der mitgebrachten Schätze gegen eine kleine Spende für das Museum zur Verfügung. Weitere Infos auf der Museumshomepage unter www.deutsches-kameramuseum.de.
Jeden ersten Sonntag im Monat – also wieder am 5. Februar – wird von 14 bis 17 Uhr die Plecher Foto- und Filmbörse veranstaltet, bei der überzählige Geräte des Museums zum Nutzen des Museums verkauft werden. Bei einer so großen Sammlung finden sich immer wieder Apparate und Zubehörteile ein, die schon mehrfach in der Sammlung vorhanden sind und die bei solchen Terminen für ein paar Euro an den Mann gebracht werden. Die Spender der Exponate sind über diese Verwendung informiert und ausdrücklich mit dieser Vorgehensweise einverstanden, denn nicht jedes Gerät kann Eingang in die Ausstellung finden. Exponate, die ausdrücklich der Stiftung zugeeignet sind, bleiben im Bestand und werden aus rechtlichen und grundsätzlichen Gründen nicht verkauft. Der Besuch der Börse ist im Eintrittspreis enthalten. Die ersten Flohmärkte waren ein so großer Erfolg, dass diese Einrichtung beibehalten wird.
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