Erster Hausarztvertrag Deutschlands für Kinder und Jugendliche um zwei Jahre verlängert
Die AOK Bayern und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) haben den bereits seit 2009 bestehenden pädiatriezentrierten Versorgungsvertrag (PzV) um zwei weitere Jahre verlängert. „Bei dem Vertrag handelt es sich um den ersten Hausarztvertrag für Kinder und Jugendliche in Deutschland, der nun als sogenannter Add-On-Vertrag die allgemeine kinderärztliche Versorgung ergänzt. Damit wollen wir die Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen noch weiter optimieren“, so Peter Weber, Direktor der AOK Bamberg.
Im Raum Bamberg/Forchheim sind mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche und nahezu alle Kinder- und Jugendärzte in dem Vertrag eingeschrieben. Bayernweit sind es mehr als 220.000 Teilnehmer. Im Vergleich zur allgemeinen kinderärztlichen Versorgung sind die Vorsorgeleistungen im Kinderarztvertrag deutlich umfassender. Sie beinhalten laut Weber eine erweiterte Prüfung der Sprache und des Hörens und die Jugenduntersuchung J2. Gesondert vergütet werden auch die neuen Untersuchungen U10 (Entwicklungsanalyse) und U11 (Gesundheitsstatus), die die Lücke der Vorsorgeuntersuchungen für Kinder zwischen sieben und zehn Jahren schließen. „Gerade in dieser Phase werden wichtige Weichen für die soziale und gesundheitliche Entwicklung gestellt“, so Weber.
Die dafür besonders qualifizierten Kinder- und Jugendärzte können im Rahmen dieser neuen Vorsorge neben der körperlichen Untersuchung Leistungsstörungen, Schulprobleme, Aufmerksamkeitsdefizite, Probleme im Umgang mit Medien oder auch seelische Fehlentwicklungen feststellen und frühzeitig Hilfsangebote einleiten. Neben einem erweiterten Neugeborenen-Screening sieht die Vereinbarung unter anderem auch die Durchführung und Honorierung der Sonographie von Niere und Blase sowie Testverfahren zur Feststellung von Entwicklungsdefiziten vor.
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