Offener Brief der SPD Hausen an Staatsminister Herrmann zum Thema "Ortsumgehung Forchheim West"
Sehr geehrter Herr Staatsminister Herrmann,
heute haben Sie den Verkehr für die B470 Ortsumgehung Forchheim-West freigegeben. Das ist für Forchheim mehr als erfreulich, wird sich der Verkehr dadurch in einigen Stadtteilen wohl erheblich verringern. Weniger Lärm- und Umweltbelastungen die den Menschen, die direkt an der B470 wohnen, schon seit Jahren zugesetzt haben. Doch was ist mit den Menschen in Wimmelbach und auch in Oesdorf, den beiden kleinen Ortschaften, die jetzt wahrscheinlich erheblich mehr Verkehr, besonders Schwerlastverkehr zu erwarten haben, weil nun eine direkte Verbindung von der A3 zur A73 geschaffen wurde.
Schon seit Jahren fordern diese Bürgerinnen und Bürger — und ich spreche als 2. Bürgermeister von Hausen und als Wimmelbacher Bürger ganz besonders für die Menschen in meinem Ortsteil— Maßnahmen, um die Situation erträglicher zu machen.
Uns ist ganz klar und bewußt, dass wir den Verkehr nicht aus unserer Ortschaft herausbekommen, aber es muss doch möglich sein, mit geeigneten Maßnahmen zu erreichen, dass Pkw‘s, Lkw‘s und Motorräder nicht mehr mit hoher Geschwindigkeit in die Ortschaft hereinrasen. Die minimale Vorverlegung der Ortsschilder hat im übrigen nach Ansicht der Bürger überhaupt nichts gebracht.
Wir Wimmelbacher haben Angst, dass unsere Kinder und Enkelkinder und auch alle anderen Bürgerinnen und Bürger, an den zwei Bushaltestellen direkt an der B470 oder bei der manchmal notwendigen Überquerung noch mehr gefährdet werden als wie bisher.
Ich habe persönlich in den letzten Jahren versucht auf diese Probleme aufmerksam zu machen und um Abhilfe gebeten. Auch SPD-Abgeordnete haben sich in dieser Frage schon engagiert.
Leider hat sich die zuständige Straßenverkehrsbehörde immer auf die Verkehrszählungen zurückgezogen und ein Absenken der Geschwindigkeit als nicht möglich erklärt.
Ich frage Sie Herr Staatsminister, was ist wichtiger? Ein ohne Einschränkungen »rollender Verkehr«, oder die Gesundheit und Lebensqualität unserer Kinder, Senioren und aller Bürgerinnen und Bürger. Als gebürtiger Niedersachse fällt es mir immer wieder auf, dass das Thema Geschwindigkeitsbegrenzungen an Bundesstraßen dort wesentlich progressiver im Sinn der anwohnenden Bürgerinnen und Bürger gelöst wird.
Z.B. an der B61, die ich in der Regel befahre —wenn ich meine hochbetagte Mutter in Niedersachsen besuche— die führt durch wenig besiedeltes früheres Moor-Gebiet, hier wird die Geschwindigkeit ständig (schon bei sehr wenigen Häusern links und rechts der Straße) auf 70 km/h oder auch auf 50 km/h und in den Ortschaften sogar auf 30 km/h gesenkt.
Dies würden sich die Wimmelbacher auch wünschen.
Ich habe deshalb auch im Niedersächsischen Wirtschaftministerium angerufen und mich erkundigt, wie denn die Handhabung dort diesbzgl. ist. Mir ist damals die Auskunft erteilt worden, dass Niedersachsen den Kommunen in dieser Frage mehr Mitbestimmung als z.B. das Land Bayern, einräumt.
Sehr geehrter Herr Staatsminister, die Wimmelbacher bitten Sie für die B470, möglichst durchgängig ab dem Zeckener Kreuz bis nach Forchheim eine Absenkung der Geschwindigkeit auf 70 km/h anzuordnen. Auch eine Beschränkung der Geschwindigkeit innerhalb Wimmelbachs auf 30 km/h wäre wünschenswert. Damit eine ständige Überwachung gewährleistet ist, bitte ich Sie um die Aufstellung eines »ständigen« Starenkastens innerhalb der Ortsdurchfahrt.
Ausserdem bitten wir Sie, sich auch für eine Verbesserung der Situation bei den klappernden Kanaldeckeln einzusetzen, die den Anwohnern bei jedem »durchdonnernden« Lkw nachts den Schlaf rauben. Ein Einbau sogenannter »Flüstergullis«, wie sie in Dresden erfolgreich erprobt wurden, wäre unser Wunsch (Z.B: http://www.ehd-dresden.de).
Für Ihr Verständnis und ihr Engagement für eine baldige Lösung, der von mir genannten Wünsche und Probleme der Wimmelbacher darf ich mich schon jetzt sehr herzlich bedanken. Mit freundlichen Grüßen
Gerd Zimmer, Vorsitzender Ortsverein Hausen
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