Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg kürt Karlheinz Deschner zum "Künstler des Monats" Dezember
„Ich bin Kritiker, auch meiner selbst.
Ich habe ein Schafott in mir.“
Karlheinz Deschner
Karlheinz Deschner ist zwar als bedeutender Kirchen- und Religionskritiker bekannt, hat jedoch auch in anderen Genres – nicht nur im Sachbuchbereich – herausragende Werke geschaffen. Bis heute sind es in verschiedenen Rubriken insgesamt 51 veröffentlichte Werke – wobei die Klassifizierung in Autor, Herausgeber und Mitwirkender diese Zahl interpretationsfähig macht.
Viele Werke des Autors hatten in der Fachwelt ein lebhaftes Echo. Das rührte zum Einen daher, dass seine Ideen oft der herrschenden Lehre bzw. Meinung widersprachen. Zum Anderen veröffentlichte er seine Werke oft als Taschenbuch oder als Taschenbuch-Reihe in großer Auflage, richtete sich also an das breite Publikum. Schließlich waren viele seiner Werke eher umgangssprachlich formuliert, hielten mit Kritik an bestehenden Autoritäten nicht zurück. Mitunter hatten sie prägnant formulierte Titel wie beispielsweise „Mit Gott und den Faschisten“, „Kirche des Un-Heils“ oder „Ein Papst reist zum Tatort“.
Bereits Karlheinz Deschners Roman „Die Nacht steht um mein Haus“ (1956) erregte Aufsehen, das sich ein Jahr später bei Erscheinen der Streitschrift Kitsch, Konvention und Kunst zum Skandal steigerte, weil er damals unbekannte Autoren lobte und zugleich beliebte dichterische Werke heftig angriff.
Das „opus magnum“ Karlheinz Deschners, die „Kriminalgeschichte des Christentums“ hat der Autor mit dem 10. Band fertig gestellt und im Laufe des Jahres 2012 wird das Buch bei Rowohlt erscheinen.
Karlheinz Deschner wuchs als Sohn eines katholischen Vaters und einer später zur katholischen Kirche konvertierten protestantischen Mutter auf. Er besuchte die Grundschule in Trossenfurt, dann das Franziskanerseminar in Dettelbach und zuletzt das Gymnasium als Internatsschüler bei Karmelitern und Englischen Fräulein in Bamberg, wo er 1942 das Abitur ablegte.
Nach seinem Dienst als Soldat im Zweiten Weltkrieg studierte er 1946/47 an der Philosophisch-theologischen Hochschule in Bamberg, schließlich von 1947 bis 1951 an der Universität Würzburg. Er hörte unter anderem Vorlesungen über Literaturwissenschaft, Rechtswissenschaften, Philosophie, Theologie und Geschichte.
1951 wurde er mit der Arbeit „Lenaus metaphysische Verzweiflung und ihr lyrischer Ausdruck“ promoviert.
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