Lesung in Bayreuth: "Endlich mal was Positives"
Lesung mit Matthias Gerschwitz, der vom Umgang mit seiner HIV-Infektion erzählt
Die Stadtbibliothek Bayreuth lädt am Donnerstag, 15. Dezember, um 18 Uhr, zu einer Lesung mit Matthias Gerschwitz ins Café Samocca des RW 21 ein. Gerschwitz liest aus seinem Buch „Endlich mal was Positives“.
Es gibt viele Bücher zu HIV und AIDS, aber nur wenige, die einen direkten Einblick in das Leben mit dem Virus geben. In „Endlich mal was Positives“ beschreibt Matthias Gerschwitz, der 1994 das Testergebnis HIV positiv erhielt, seinen Umgang mit der Infektion ohne Larmoyanz oder Betroffenheitspathos, sondern optimistisch und zuweilen auch etwas provokativ.
Das Buch soll Mut machen und informieren: Es wendet sich nicht nur an HIV-Positive, insbesondere Neu-Infizierte und ihre Freunde und Verwandte, die sich plötzlich auf eine veränderte Lebenssituation einstellen müssen, sondern auch (und besonders) an diejenigen, die bislang keine Notwendigkeit sahen, sich mit der Infektion zu befassen, weil sie immer noch glauben, sie wären von HIV nicht betroffen. Eine trügerische Einstellung, denn es kann jeden treffen, egal, ob Mann oder Frau, ob homo-, bi- oder heterosexuell. Das Virus ist nicht wählerisch.
„Endlich mal was Positives“ ist teils Erfahrungsbericht, teils Statement. Das Buch zeigt, dass man auch mit HIV das Lachen nicht verlernen muss und mit einer unheilbaren Krankheit zukunftsorientiert leben kann. Und das ist doch endlich mal was Positives.
Matthias Gerschwitz wurde 1959 in Wuppertal geboren und wuchs in Solingen auf. Nach Abitur und Bundeswehr folgte das Studium der Werbewirtschaft in Pforzheim (1982 bis 1984), das er in Frankfurt am Main fortsetzte und 1987 als Kommunikationswirt abschloss. Von 1984 bis 1991 arbeitete Gerschwitz im Marketing eines mittelständischen Markenartikelunternehmens, von 1991 bis 1992 war er als Product Manager Functional Products bei einem weltweit operierender Konzern der Riechstoff- und Aromenindustrie tätig. 1992 machte er sich mit einer Werbeagentur in Berlin selbständig.
Seit 2007 schreibt Gerschwitz auch Bücher, vorwiegend Chroniken. So entstand die Geschichte des 1827 erfundenen und damit eines der ältesten Markenartikel Deutschlands: Bullrich-Salz: Marke – Mythos – Magensäure und die Chronik der ältesten Kneipe Berlin-Charlottenburgs, “Wilhelm Hoeck 1892″: Molle und Medaille. Im Januar 2010 erschien „Das Haus in der Kaiserstraße“, ein Buch über das 1831 erbaute Haus in Solingen-Wald, in dem der Autor von 1959 bis 1981 lebte. Im Frühjahr 2011 erschien als Auftragswerk die Biographie des böhmischen Unternehmers Johann Schicht (1855 – 1907) unter dem Titel „Der große Aussiger“. Am 24. November dieses Jahres folgte ein Bildband über die evangelische Kirche Solingen-Wald, kombiniert mit einer Chronik der Baugeschichte.
Mit „Endlich mal was Positives“ legte Gerschwitz 2009 eine Chronik der besonderen Art vor: die Geschichte seiner 1994 festgestellten HIV-Infektion und wie er damit umgeht. Er erzählt aus seinem Leben und lässt den Leser an seinen Gedanken und Meinungen teilhaben; so entsteht das Bild eines optimistischen und fröhlichen Menschen, der sich von ein paar Viren nicht unterkriegen lässt. Und der eindeutig für “Safer Sex” plädiert. Matthias Gerschwitz ist Botschafter des Welt-Aids-Tages.
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