Lesung in Bamberg: "Die Tarnkappe"

„Literatur in der Universität“ mit Markus Orths

„Unser Denken ist von Geburt an kausalkettenverseucht. Wir sollten uns endlich abfinden. Mit dem, was geschieht. Eine Abfindung fürs Leben. Erklärungen sind die lächerlichsten Zwerge des Geistes. Nichts kann erklärt werden, höchstens beschrieben. Die Welt kann nicht erklärt werden, der Tod kann nicht erklärt werden, nicht das Leben.“

„Die Tarnkappe“ heißt der Roman, aus dem diese Sätze stammen. Es ist der Titel des neuen Buchs von Markus Orths, der in diesem Wintersemester die erste Lesung im Rahmen der Reihe „Literatur in der Universität“ an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg bestreitet. Die Lesung findet am Mittwoch, den 7. Dezember, um 20 Uhr an der Universität 2, Raum 025, statt.

Der Roman beschäftigt sich mit der Frage nach Identität und Anonymität des Menschen: Die Hauptfigur des Textes findet eine Tarnkappe, die es ihm ermöglicht, ungesehen am Leben anderer teilzunehmen. Doch je größer das Verlangen nach dem Tragen der Kappe wird, desto mehr verliert sich der Protagonist und verschwindet tatsächlich.

Markus Orths studierte Philosophie, Romanistik und Englisch an der Universität Freiburg und arbeitete danach als Lehrer in Stutensee und Göppingen. Seit 2001 lebt er als freier Schriftsteller in Karlsruhe. Zu seinen bekanntesten Romanen gehören „Lehrerzimmer“ (2003) und „Das Zimmermädchen“ (2008). Für „Die Tarnkappe“ erhielt Orths den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar.

Im Rahmen der Reihe „Literatur in der Universität“ finden seit 1977 in unregelmäßigen Abständen Lesungen namhafter Autorinnen und Autoren der Gegenwart an der Universität Bamberg statt. Bereits zu Gast waren bekannte Autoren wie Uwe Johnson, Martin Walser oder Felicitas Hoppe.

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:
www.uni-bamberg.de/germ-lit1/literatur-in-der-universitaet/