Erzbischof Schick: „Eine Gesellschaft ist so human wie ihr Umgang mit Menschen mit Behinderung“

Bamberger Oberhirte fordert zum Internationalen Tag der behinderten Menschen mehr Inklusion in die Gesellschaft

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft anlässlich des „Internationalen Tags Menschen mit Behinderung“ (03.12.11) zu einer stärkeren Einbindung von Menschen mit Behinderung in alle Ebenen der Gesellschaft auf. „Wenn eine Gesellschaft Menschen mit Behinderung integriert, dann fördert sie die Menschlichkeit in sich selbst“, sagte Erzbischof Schick am Freitag (02.12.11) bei der Verabschiedung der langjährigen Vorsitzenden des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), Luise Zenk.

Menschen mit Behinderung seien eine Humanressource, die nicht hoch genug geschätzt werden können. „Sie fördern wichtige Werte, wie Uneigennützigkeit, Freude, Geduld, Freundschaft, Rücksichtnahme und Entschleunigung.“ Diese Tugenden sind laut Erzbischof Schick in unserer oft hektischen, kalten und unmenschlichen Gesellschaft von besonderer Bedeutung.

Das Leben von und mit behinderten Menschen dürfe man nicht einfach schön reden und alle Probleme unter den Tisch fallen lassen. Es gebe viele Verzweifelte, die ihr eigenes Schicksal nicht annehmen könnten. Auch Eltern, Familien und Verwandte würden unter der Behinderung ihrer Angehörigen sehr leiden. Aber auch dann könne man etwas tun. Denn oft mache das Unverständnis des Umfelds das Leid der behinderten Menschen und ihrer Angehörigen größer. „Gerade das können wir ändern, wenn wir es erkennen und verändern wollen.“ Behindert werde man nicht allein durch sein Handicap, sondern auch durch eine Gesellschaft, die Handicaps zu Behinderten mache.

 

 

„Eine Gesellschaft ist so human, wie sie menschlich mit den Menschen mit Behinderung umgeht.“ Der Bamberger Oberhirte appellierte deshalb für die Inklusion von Menschen mit Behinderung mehr zu tun. Jesus habe sich der behinderten Menschen in besonderer Weise angenommen. Das verpflichte die Christen und die Kirche. Sie hat für die Akzeptanz der Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft und deren Inklusion „viel getan“, stellte Erzbischof Schick fest. Sie müsse weiter am Ball bleiben.

Der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“ ist ein von den Vereinten Nationen initiierter Gedenktag, der jährlich seit 1993 begangen wird. Zunächst war der 3. Dezember der „Internationale Tag der Behinderten“. 2007 wurde dieser Gedenktag dann in „Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung“ umbenannt.