Der Stromtacho fürs Haus: "Verena System" ermöglicht Energieverbrauchsanzeige in Echtzeit

Erich Friedrich, Projektleiter Entwicklung bei Vierling, präsentiert den Prototyp des Verena Displays.

Erich Friedrich, Projektleiter Entwicklung bei Vierling, präsentiert den Prototyp des Verena Displays.

Der EMS-Anbieter (Electronic Manufacturing Services) Vierling hat die Entwicklung des Smart Metering Systems Verena (Verbrauchsenergieassistent) abgeschlossen. Das in Kooperation mit der Arivus GmbH aus Großhabersdorf bei Fürth und dem Institut für leistungselektronische Systeme an der Ohm-Hochschule Nürnberg entwickelte System zeigt den Energieverbrauch eines Haushalts in Echtzeit an. Auf diese Weise ermöglicht es eine exakte Verbrauchskontrolle. Haushalte sind mit Verena in der Lage, gezielt Energie zu sparen und Kosten zu senken. Dabei nutzt das System standardisierte Schnittstellen, wodurch es mit verschiedenen elektronischen Zählern (Smart Meters) kompatibel ist. Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie hat das Projekt seit 2009 gefördert.

Energieverbrauch auf einen Blick

Neben den absoluten Verbrauchsmengen zeigt Verena Kosten und CO2-Ausstoß an. Zudem kann das System die Einspeiseleistung eigener Photovoltaik- oder Windkraftanlagen berücksichtigen. Zusätzlich ist Verena in der Lage, elektronische Gas- und Wasserzähler auszuwerten. Alle Informationen laufen bei einem so genannten Multi Utility Controller (MUC) zusammen und gelangen von dort per LAN oder WLAN zu einem im Haus installierten Display. „Mit dessen Hilfe sind Verbraucher jederzeit in der Lage, die Informationen auf einen Blick auszuwerten“, sagt Erich Friedrich, Projektleiter Entwicklung bei Vierling. „Alternativ lassen sich Computer, iPhone oder iPad verwenden. Sensible Daten bleiben bei diesem Verfahren im Haus. Niemand kann mit Hilfe der Verbrauchsdaten Rückschlüsse auf die Lebensgewohnheiten der Bewohner ziehen.“

Professionelle Hardware-Entwicklung bei Vierling

Verena ist ein Gemeinschaftsprojekt von Arivus, der Hochschule Nürnberg und Vierling. Vierling hat zusammen mit den Partnern das Verena Gesamtkonzept erarbeitet und das intuitiv bedienbare Verena Touch-Display entwickelt. Hierzu erstellte Vierling Layout und Design der Elektronik, übernahm Auswahl und Integration der Komponenten und fertigte die Prototypen. Arivus entwickelte den MUC Controller zur Datenerfassung. Die Hochschule Nürnberg erstellte die Software für die Benutzeroberfläche. „Kommunikationsstärke in der alltäglichen Abstimmung und Zuverlässigkeit beim Prototypenbau zeichnen Vierling aus“, sagt Marcus Kraus, Geschäftsführer von Arivus. „Auf diese Weise haben wir das Projekt gemeinsam erfolgreich abgeschlossen.“

Strom sparen mit Smart Metering

Der Bedarf an Smart Metering Systemen steigt. Seit Januar 2011 schreibt das Energiewirtschaftsgesetzt den Einbau von elektronischen Zählern vor. „Das Verena System ist mit allen elektronischen Strom-, Gas- und Wasserzählern kompatibel. Damit bildet es eine optimale Plattform für umfassende Smart Metering Lösungen“, sagt Erich Friedrich. „Langfristig geht der Trend hin zur automatischen Auswertung und Steuerung des Verbrauchs auf Einzelgerätebene. Aufgrund lastvariabler und tageszeitabhängiger Energietarife können Haushalte künftig ihren Verbrauch direkt an den Strompreisen orientieren. Kostet die Kilowattstunde ab sieben Uhr zehn statt 20 Cent, schalten sich Waschmaschine und Nachtspeicheröfen selbstständig ein.“