Artenschutz: Hilfe für die einzige Giftschlange Bayerns

Kumutat: „Die Winterzeit zum Artenschutz für die Kreuzotter nutzen.“

Der stark bedrohten Kreuzotter werden in den kommenden Wintermonaten wieder viele Hilfsmaßnahmen zu Gute kommen. Im Rahmen des Artenhilfsprogramms (AHP) Kreuzotter ermittelt das Landesamt für Umwelt (LfU) regelmäßig Vorkommen dieser Tiere, sodass vor allem während der Winterzeit Schutzmaßnahmen von Naturschutzverbänden, Behörden oder den Forsten umgesetzt werden können. LfU-Präsident Claus Kumutat appelliert, „die Winterzeit zum Artenschutz für die Kreuzotter zu nutzen. Sie braucht windgeschützte Sonnplätze und jetzt ist die richtige Zeit, diese Plätze anzulegen.“ Gerade Waldbesitzer können mithelfen, indem sie zum Beispiel bei der Waldrandpflege Buchten angelegt und anfallendes Astmaterial zu kleinen Reisighaufen aufschichten. Wenn vereinzelt auch ein Holzstapel liegengelassen wird, kann sich hier ein Winterquartier für die Kreuzotter und andere Arten entwickeln. Untersuchungen der LfU-Fachleute belegen den Erfolg: Sie zählen nach dem Umsetzen solcher Maßnahmen wieder deutlich mehr Kreuzottern.

Um das Überleben der Kreuzotter in Bayern langfristig zu sichern, initiierte das LfU im Jahr 2003 das Artenhilfsprogramm Kreuzotter. In einem Pilotprojekt wurde zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten und den zuständigen Naturschutzbehörden ein Katalog von Vorschlägen für Hilfsmaßnahmen erarbeitet. Dazu zählen sowohl kleinflächige Maßnahmen, wie die Förderung von Amphibien als Nahrungsgrundlage für Jungottern oder die Strukturverbesserung an Waldrändern, als auch die Renaturierungen von Mooren.

Die Kreuzotter ist die einzige Giftschlange Bayerns. Ihr Gift stellt in der Regel aber keine lebensbedrohende Gefahr für den Menschen dar. Das Tier hat seinen Lebensraum hauptsächlich in den ostbayerischen Mittelgebirgen, im Alpenvorland und den Alpen. Die Kreuzotter bevorzugt sonnige aber feuchte und kühle Orte, die sie auch an strukturreichen Waldrändern oder im Bereich von Stromtrassen findet. Ihren Lebensraum teilt sie mit weiteren bedrohten Tieren und Pflanzen wie Wildbienen, Auerhuhn und Silberdistel.

Alle Fakten rund um die Kreuzotter und was jeder zu ihrem Schutz beitragen kann, finden sich kostenlos unter
http://www.lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_114_kreuzottern_faszinierend_und_gefaehrdet.pdf