Familienfreundliche Handwerksbetriebe
Veranstaltung von „WiR Unternehmen Familie. Das Netzwerk“ in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Forchheim/Bamberg
„Junge Leute ausbilden und mit ihnen wachsen bereitet mir sehr viel Spaß!“, berichtet der Geschäftsführer Helmut Zolleis mit Stolz über seinen Kfz-Betrieb im Forchheim. Familienfreundliche Handwerksbetriebe standen am 23.11.2011 bei der Veranstaltung des Netzwerkes „WiR. Unternehmen Familie“ im Vordergrund. Zahlreiche Gäste hatten sich im Haus des Handwerks in der Schützenstraße in Forchheim versammelt, um das Familienbewusstsein vor allem in den Handwerksbetrieben zu stärken.
In Oberfranken sei nahezu jeder fünfte Beschäftigte im Handwerk tätig und der Fachkräftebedarf werde in den kommenden Jahren weiter ansteigen, so Dr. Rainer Wolf als Vertreter der Handwerkskammer für Oberfranken. Wegen der personalisierten Prozesse ist das Handwerk vom Fachkräftemangel besonders betroffen. Wirtschaftlicher Erfolg des Unternehmens wird nur durch Leistungsbereitschaft, Engagement, Kundenorientierung und Flexibilität der Mitarbeiter möglich sein. Mitarbeiter- und Familienorientierung werden in diesem Kontext immer wichtiger. Zum einen steigt in „klassischen Männerberufen“ der Anteil weiblicher Mitarbeiter immer mehr an, zum anderen engagieren sich Männer zunehmend in der Familie. Für 92 Prozent der Beschäftigten mit Kindern im Handwerk ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mindestens genauso wichtig wie das Gehalt. Familienbewusste Personalpolitik binde nicht nur die eigenen Mitarbeiter an das Unternehmen, sondern erleichtere auch das Finden neuer Mitarbeiter, betonte Herr Dr. Wolf. Familienfreundliche Maßnahmen wie beispielsweise Reduzierung von Arbeitszeiten oder Berücksichtigung familiärer Zeitbedarfe bei der Urlaubsplanung und beim Ausfall der Kinderbetreuung tragen zum positiven Unternehmensimage bei. Dies erhöht die Mitarbeitermotivation und steigert die Zufriedenheit beim Arbeitnehmer. Wirtschaftliche Vorteile ergeben sich des Weiteren sowohl für den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer durch steuerfreie Zuwendungen. Zu diesen zählen beispielsweise Kindergartenzuschüsse oder Warengutscheine bis zu 44,00 € im Monat. Je höher der Bruttoverdienst, umso interessanter sind diese Leistungen für den Mitarbeiter.
Jens Beland und Helmut Zolleis, beide Geschäftsführer von Handwerksbetrieben in der Region, wurden eingeladen, um ihre familienfreundliche Personalpolitik vorzustellen. Beide Unternehmer engagieren sich für eine familienfreundliche Unternehmenskultur und haben stets ein offenes Ohr für Probleme und Belange ihrer Mitarbeiter. So schmeißt Herr Zolleis mal den eigenen Grill an, um persönlich für die Angestellten einen Steak zu servieren, während die Ehefrau Salate in der heimischen Küche vorbereitet. Bei der Beland GmbH werden die eigenen vier Wände zum Spielzimmer für Mitarbeiterkinder. Im Falle einer Geburt oder bei Pflegefällen werden die jeweiligen Angestellten nicht auf Montage außerhalb der Region eingesetzt.
Das mediteam Gesundheitszentrum Bamberg profitiert seit einigen Jahren von der Unterstützung des Netzwerkteams. So berichtete Frau Sonja von Both über ihre Erfahrungen mit dem Initiative. „Mit Hilfe der durchgeführten Bedarfsanalyse in eigenem Hause, initiiert durch das Netzwerk, konnten wir feststellen, wo wir stehen und was die Wünsche unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Das Netzwerk bietet einen Einblick in interessante Unternehmen in unserer Region“, so Frau von Both.
„Die Zusammenarbeit von Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Trägerorganisationen ist für die Region von wesentlicher Bedeutung“, betonte Herr Schwab, Personalleiter der Firma Dr. Pfleger GmbH und Sprecher des Netzwerks. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll zu einem herausragenden Standortfaktor in der Region Bamberg und Forchheim werden. Nur durch einen lebendigen Austausch können wir stets dazulernen und gemeinsam wachsen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.netzwerk-unternehmen-familie.de.
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