Das Bambados ist eröffnet!
80 Prozent der Nutzerwünsche konnten umgesetzt werden – Bambados liegt zwei Millionen unter dem vom Stadtrat genehmigten Budget
Mit dem symbolischen Schnitt durch ein grünes Eröffnungsband ist am Freitagmorgen das neue Familien- und Sportbad der Stadtwerke Bamberg den Bürgerinnen und Bürgern übergeben worden. Nach 28-monatiger Bauzeit stürmten erstmals Badegäste das Schwimmbad, das nach besonderen energetischen Vorgaben gebaut wurde und heute offiziell als europaweit erstes Passivhaus-Hallenbad zertifiziert wird. Zur Feier des Tages gelten am ersten Badetag spezielle Eröffnungspreise – jeder Gast zahlt an diesem Tag nur drei Euro, die Eintrittsgelder werden an die Wasserwacht Bamberg im Bayerischen Roten Kreuz e.V. und die Deutsche Lebens-Rettungs Gesellschaft e.V. (DLRG) gespendet. „Mit der Eröffnung des Bambados geht der Wunsch vielen Bambergerinnen und Bamberger in Erfüllung, bessere Wassersport- und Freizeitmöglichkeiten zu bekommen“, so Stadtwerke Geschäftsführer Klaus Rubach.
Gleichzeitig schließt das Bambados mit seinem 1.100 Quadratmeter großen Saunabereich eine Lücke bei den Sauna- und Wellnessangeboten in der Region. Am heutigen Freitag hat das Bambados bis 16 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist um 15 Uhr. Ab dem morgigen Samstag, 26. November, gelten die regulären Öffnungszeiten – montags bis freitags von 6:30 Uhr bis 22:00 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Im Bambados werden Jahr für Jahr 250.000 Badegäste erwartet, Schul- und Vereinssport nicht mitgerechnet, sowie 32.000 Gäste, die die Saunaanlage nutzen werden. „Dabei erwarten wir nicht nur Besucher aus der Stadt und dem Landkreis, sondern aus ganz Franken und aus Südthüringen“, erklärte am Freitag Bambados-Projektleiter Christoph Jeromin. Sie erreichen die 400 für Badbesucher kostenlosen Bambados-Parkplätze bequem über die A 73, Abfahrt „Bamberg Ost“, oder mit Bus und Bahn mit den VGN-Buslinien 902, 920, 935 und 936.
Bambados spart zwei Millionen Euro Baukosten
Mit Baukosten von rund 32 Millionen Euro liegen die Kosten für das Projekt der Stadtwerke Bamberg rund zwei Millionen Euro unter dem vom Stadtrat genehmigten Budget. Ebenso kostet der Betrieb des Bambados im Mittel über die nächsten 25 Jahre nicht mehr als der Weiterbetrieb des alten Hallenbads am Margaretendamm gekostet hätte – und das bei einem wesentlich größeren Leistungsangebot im Bambados: Das neue Schwimmbad hat insgesamt sechs Becken mit einer Wasserfläche von über 1.800 Quadratmetern, allen voran das wettkampftaugliche und bis zu vier Meter tiefe 50-Meter-Becken, mit dem die Stadtwerke Bamberg den Wünschen aus den Bamberger Wassersportvereinen entgegen kommt. „Die Bürgerinnen und Bürger in die Planungen eines solchen Großprojekts einzubeziehen, ist einmalig. Hierdurch haben wir viele neue Ideen und Anregungen bekommen, die wir zu 80 Prozent im Bambados umsetzen konnten – beispielsweise auch das Kneippbecken“, so Jeromin.
Für Familien wird das 350 Quadratmeter große Freizeitbecken mit seiner Wasserfallgrotte, den Sprudelliegen, Massagedüsen und einem Strömungskanal im Vordergrund stehen. „Und natürlich unsere 76 Meter lange Reifenrutsche bzw. der 67 Meter lange Wildwasserkanal“, ergänzt der Projektverantwortliche. Im Planschbereich warte ein Piratenschiff darauf, von den jüngsten Badegästen erobert zu werden.
Sechs Saunen auf über 1.120 Quadratmetern
Im über 1.120 Quadratmeter großen Saunabereich können sich die Gäste auf insgesamt sechs Saunen freuen, zwei davon befinden sich in dem großzügigen Außenbereich, in dem auch ein 125 Quadratmeter großer Naturbadeteich angelegt wurde. Das Angebotsspektrum reicht vom 45 °C heißen Dampfbad bis zur bis 90 °C heißen Kelosauna und bietet erfahrenen Besuchern ebenso wie Neulingen ideale Bedingungen für geselliges Schwitzen. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch der Backofensauna, in der in einem speziellen Ofen ein Brot gegart wird, das der Saunameister beim Aufguss anschneidet und an die Gäste verteilt. Größte Sauna ist die finnische 90-Grad-Sauna, die Platz für bis zu 50 Personen bietet und in der regelmäßig Veranstaltungen mit besonderen Aufgüssen geboten werden – zum ersten Mal am Samstag, 14. Januar, im Rahmen der „Langen Saunanacht“. An diesem Abend wird das Bambados bis 1:00 Uhr geöffnet sein. Montag ist Damensaunatag, die beiden Saunen im Obergeschoss (65 °C Biosauna, 90 °C-Sauna) sind von 14:00 bis 22:00 Uhr für die weiblichen Gäste reserviert.
Familienfreundliches Bambados
Das Bambados will das familienfreundlichste Schwimmbad in Bayern werden. Dieser Aspekt ist eines der zentralen Planungsziele des neuen Bades, welches schon im Kabinenbereich mit extragroßen Familienumkleiden, Babyduschen, einer Babybadewanne, Laufställen und Wickelmöglichkeiten für größtmöglichen Komfort sorgt. Gleiches gilt für die behinderten Bambados-Gäste, denen in allen Bereichen ausreichend barrierefreie Toiletten und Duschmöglichkeiten, Aufzüge und spezielle Wassereinstiegstreppen zur Verfügung stehen. „Unsere Familienfreundlichkeit spiegelt sich natürlich auch in der Tarifgestaltung wieder“, so Bambados-Betriebsleiter Uwe Weier. Die Familienkarten gelten für unbegrenzt viele Kinder; Alleinerziehende (ein Erwachsener plus Kinder) profitieren von einem nochmals reduzierten Preis. Diese Familientageskarte „klein“ kostet 15,30 Euro, die Familienkarte für zwei Erwachsene und beliebig viele Kinder 24,50 Euro.
Rabatte auch für Stammgäste
Besuchern, die regelmäßig das Bambados besuchen, empfiehlt Uwe Weier die Bambados-Geldwertkarten. Sie können mit einem Betrag von 100 bis zu 400 Euro aufgeladen werden und bieten dann einen Rabatt von bis zu 20 Prozent auf den Einzeleintritt. „Frühschwimmer, die morgens ab 6:30 Uhr ihren Bahnen ziehen wollen, kommen mit dieser Geldwertkarte beim Kinder- bzw. ermäßigten Tarif bereits für 1,68 Euro in Bambados“, sagt Jeromin. Die Geldwertkarten sind übertragbar und ab sofort an der Bambados-Kasse bzw. im Servicezentrum der Stadtwerke Bamberg am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB), Promenade, erhältlich. „Ab Montag und bis Weihnachten schenken wir allen Neukunden, die sich eine solche Geldwertkarte kaufen, sogar noch ein Bambados-Saunatuch“, wirbt Weier.
Das Bambados wird als erstes Passivhaus Hallenbad zertifiziert
Mit dem Bambados nimmt Europas erstes zertifiziertes Passivhaushallenbad seinen Betrieb auf. „Im Vergleich zu einem herkömmlichen Bad sparen wir Jahr für Jahr rund zwei Drittel Energie und stoßen rund 80 Prozent des klimaschädlichen Kohlendioxids aus“, erklärte Christoph Jeromin am Freitag. Vergleichsmaßstab sind die Werte, die zum Planungszeitpunkt gemäß der strengen Energie-Einsparverordnung galten. „Damit sind wir das ökologischste Hallenbad Europas“, so Jeromin. Das Passivhaus-Konzept des Bambados wurde gemeinsam mit dem Passivhaus-Institut Darmstadt und dem Planungsbüro des Bambados entwickelt und unterliegt in den kommenden zwei Jahren einem kontinuierlichen Monitoring.
Das Passivhauskonzept beruht im Wesentlichen auf drei Säulen: Zum einen zeichnet sich das Gebäude durch eine kompakte kieselförmige Bauform aus. Die Außenhülle ist luftdicht und auch in den Tiefgeschossen mit einer bis zu 40 Zentimeter dicken Dämmschicht umgeben. „Diese Luftdichtigkeit führt dazu, dass weder Wärme nach außen dringt, noch Kälte ins Gebäude gelangen kann“, so Jeromin.
Zweiter Aspekt des Passivhauskonzepts ist die Beheizung des Bades durch ein mit Holzhackschnitzeln betriebenes Block-heizkraftwerk. Das Holz stammt auch aus dem Wasserschutzgebiet der Stadtwerke, wo es auf einer bis zu 50 Hektar großen Gesamtfläche eigens für diesen Zweck angepflanzt und alle fünf bis sechs Jahre geerntet wird.
Dritter Baustein des Passivhauskonzepts ist die Gebäude- und Wasseraufbereitungstechnik, die teilweise eigens für das Bambados entwickelt und patentiert worden ist: beispielsweise die „Bamberger Rinne“, eine in Kooperation mit der Universität Erlangen-Nürnberg und dem Fliesenhersteller Agrob Buchtal entwickelte Becken-überlaufrinne, die durch ihre spezielle Form die Wasserverdunstung im Bad erheblich reduziert. „Den Laboruntersuchungen zufolge macht das jährlich so viel Wasser aus, wie in eines der beiden Lehrschwimmbecken passt“, erklärt Christoph Jeromin. Somit spare man Energie für die Lüftung des Bambados. Auch die Hubböden in den Schwimmbecken tragen zu einer geringeren Wasserverdunstung bei, indem sie nachts hochgefahren werden und somit in den Becken 6 die Wasseroberfläche reduziert wird. Weiter wird eine Ultrafiltration für Badewasseraufbereitung eingesetzt und aus dem Badewasser Wärme rückgewonnen. Im Bad wird eine energieoptimierte Beleuchtung eingesetzt, weiter eine Gebäudeautomation zum optimalen Betrieb der Anlagen.
Fünfte Bürgersolaranlage der Stadtwerke Bamberg
„Auf dem Bambados-Dach wird die fünfte Bürgersolaranlage der Stadtwerke Bamberg installiert. Die Anlage, die noch in diesem Jahr ans Netz gehen wird, wird mit einer Spitzenleistung von 216 Kilowatt Strom für etwa 55 Vier-Personen-Haushalte produzieren – jährlich knapp 200.000 Kilowattstunden. Stadtwerke-Kunden können sich ab sofort finanziell an der Bürgersolaranlage beteiligen. Die Beteiligung ist in Form eines Darlehens von mindestens 1.000 und maximal 25.000 Euro möglich. Die Laufzeit des Darlehens beträgt 15 Jahre, fünf Jahre nach Abschluss werden jährlich zehn Prozent der Darlehenssumme getilgt. Ökostrom-Kunden der Stadtwerke Bamberg erhalten einen Zins-Bonus in Höhe von 0,5 Prozent.
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