Bundesprogramm zum Thema "Toleranz" wird in Bayreuth gut angenommen

Zwölf Projekte können 2011 gefördert werden

Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Programm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN”, in das die Stadt Bayreuth gemeinsam mit den Gemeinden Warmensteinach und Speichersdorf aufgenommen wurde, zeigt erste Erfolge. Seit der Auftaktveranstaltung im Bayreuther Rathaus im September sind beim koordinierenden Amt für Integration zwölf Projekt-Anträge eingegangen, die noch in diesem Jahr finanziell gefördert werden. „Die für 2011 zur Verfügung gestellten Fördermittel in Höhe von 60.000 Euro sind bis auf 1.000 Euro vollständig ausgegeben“, lautet die positive Bilanz von Gerhard Eggert, Leiter des städtischen Amtes für Integration.

Das Programm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ zielt darauf ab, mit einem lokalen Aktionsplan ziviles Engagement, demokratisches Verhalten und den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu fördern. Im Rahmen des Programms werden vor Ort in vielfältiger Weise Initiativen entwickelt und umgesetzt, um die Demokratie vor Ort zu stärken und Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Für Bayreuth, Warmensteinach und Speichersdorf stehen im Jahr 2011 60.000 Euro zur Verfügung, für 2012 voraussichtlich 90.000 Euro und 2013 voraussichtlich 80.000 Euro.

Hier die Bayreuther Projekte im Einzelnen:

  • Elterncafé mit Sprachkurs an der Jean-Paul-Schule: Eltern sollen befähigt werden, sich besser artikulieren zu können. Insbesondere steht die Kompetenzstärkung im Zusammenhang mit Belangen des schulischen Fortkommens der Kinder im Fokus.
    Koordinationspartner: Familienbildungsstätte
  • „schoolyard beatz“ der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Bayreuth: Schüler der Albert-Schweitzer-Schule schreiben im Musikstudio des Jugendcafés Babylon unter professioneller Anleitung Songs über das Förderthema und erstellen eine CD, die dann kostenlos in den Pausenhöfen verteilt werden soll.
    Kooperationspartner: Jugendcafé Babylon, Albert-Schweitzer-Schule, Backyard-Studio Bayreuth.
  • „girls united“ der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Bayreuth: In einem Mädchentreff soll es jungen Frauen ermöglicht werden, sich über kulturelle Unterschiede auszutauschen, diese zu reflektieren und wertzuschätzen.
  • Förderung der Interkulturellen Begegnung, Europäische Erinnerungskultur für Jugendliche der Wilhelm-Leuschner-Stiftung: z. B. Projekttage in der Leuschner-Gedenkstätte, Zeitzeugengespräche in der Albert-Schweitzer-Schule. Kooperationspartner: Schulamt Bayreuth, Altstadtschule, MWG Bayreuth, Albert-Schweitzer-Schule.
  • „Powerbays“ – ein Gruppenangebot für junge Männer mit und ohne Migrationshintergrund der DITIB (Türkisch-Islamische Gemeinde zu Bayreuth und Umgebung e.V.): Das Projekt soll Jugendliche aus bildungsfernen Milieus mit und ohne Migrationshintergrund mit erlebnis- und kunstpädagogischen Angeboten zusammenführen. Kooperationspartner: Horizonte e. V., Diakonischer Verbund (Jugendhilfe), Deutsch-Türkische Gesellschaft.
  • Multikulti – Friedliches Miteinander in der Grundschule St. Georgen: In diesem Projekt mit verschiedenen außerschulischen Lernorten wird der Blick auf die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse im Stadtteil gerichtet.
  • Integrations- und Familiensporttag des TSV Kirchenlaibach/Speichersdorf: Beim ersten Integrations- und Familiensporttag wird besonderer Wert auf das Zusammenspiel von Kindern und Eltern mit Migrationshintergrund mit einheimischen Familien gelegt.
  • „Unterschiedliche Kulturen – gemeinsames Leben“ des Mehrgenerationenhauses: Interreligiöser Gesprächskreis für Frauen in St. Georgen und Interkulturelle Koch- und Gesprächsabende unter dem Motto „Freundschaft geht durch den Magen“.
    Kooperationspartner: Deutscher Evangelischer Frauenbund, RWG Bayreuth.
  • Integration durch Partizipation der DJO – Deutsche Jugend in Europa: Migranten, Kinder und Jugendliche sollen eine gesellschaftliche Teilhabe durch außerschulische Bildungsangebote erhalten.
    Kooperationspartner: Stadtjugendring Bayreuth, Kreisjugendring Bayreuth, Bezirksjugendring Oberfranken, WWG Bayreuth.
  • Sensibilisierung für die Lebenswelt von Jugendlichen mit Migrationshintergrund des Evangelischen Jugendwerks Bayreuth: Bei den Schülern des Richard-Wagner-Gymnasiums (RWG) und der offenen Ganztagsbetreuung des Evangelischen Jugendwerks sollen Lernprozesse entwickelt werden, die bei der Zielgruppe ein Bewusstsein entwickeln für die demokratischen Grundprinzipien Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde.
    Kooperationspartner: RWG Bayreuth
  • Selbstorganisiertes Winterquartier für Skater des Schoko e.V.: Während der Baustelle in der Schoko schaffen sich die Skater an einem anderen Ort ein Winterquartier und starten einen Reorganisationsversuch für den eigenen Skaterbetrieb.
  • „Fremd sein in der eigenen Stadt“ des Evangelischen Jugendwerks Bayreuth: Jugendliche in strukturschwachen Regionen sollen in Kooperation mit Schülern und Schülerinnen der umliegenden Gymnasien für das Thema „Fremd sein“ sensibilisiert werden.

Mehr Informationen erhalten Interessierte im Internet unter www.toleranz-foerdern.bayreuth.de oder www.toleranz-foerdern-kompetenz-staerken.de.