FDP diskutiert über Wege aus der Eurokrise
Das Modell des deutschen Länderfinanzausgleiches würde er für Europa auf keinen Fall empfehlen. Die meisten Bundesländer fühlten sich in ihrer Rolle als Nehmerländer offensichtlich sehr wohl. Seit Bayern in den siebziger Jahren habe sich nämlich kein Nehmerland mehr zum Geberland gewandelt.
Diese Feststellung traf der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniel Volk bei einer gemeinsamen Veranstaltung der FDP-Kreisverbände Forchheim und Bamberg in Hirschaid. Der Bundestagsabgeordnete aus München ist Obmann seiner Fraktion im Finanzausschuss und Bezirksvorsitzender der FDP Oberbayern. Auf Einladung seines Kollegen Sebastian Körber referierte und diskutierte Dr. Volk zum Thema „Wege aus der Eurokrise“. Als Co-Referent war auch Andre Heim, der derzeitige Sprecher der Forchheimer Wirtschaftjunioren gekommen.
Einhellig betonten Dr. Volk, Heim und Körber, das es zur Europäischen Union und zum Euro keine ernsthafte Alternative mehr geben könne. Heim unterstrich besonders aus seiner Sicht als Unternehmer, dass der Euro der gesamten deutschen Wirtschaft erhebliche Vorteile bringe. Die Krise um Griechenland sei das heißeste politische Thema seit Jahren, so Sebastian Körber.
Am Beispiel Irland legte Dr. Volk dar, wie schnell ein Land in Europa vom Musterknaben zum Sanierungsfall werden kann. Im Jahre 2008 kam über Nacht die Bankenkrise, die irische Banken so hart traf, dass sie nur mit gewaltiger Staatshilfe zu retten waren. Als Folge wurde das Land selbst in den wirtschaftlichen Abgrund gerissen. Während Irland durch harte Anstrengungen der gesamten Bevölkerung auf dem Weg der Besserung sei, wäre Ähnliches in Griechenland noch lange nicht zu sehen.
In der Diskussion kam der Mitgliederentscheid der FDP zur Diskussion, der ja klären soll, wie die Basis zu deutschen Hilfen für Krisenstaaten steht. Auf Anfrage stellte Dr. Volk klar, dass die Europäische Union seit langer Zeit eine „Transfer-Union“ sei, jetzt gehe es darum zu klären, ob sie auch eine „Haftungs-Union“ werden solle.
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