Gartenabfälle nicht in den Wald entsorgen

Bei der Gartenarbeit fallen Grünabfälle an. Manch einer kompostiert diese selber im eigenen Garten, viele nutzen die Biotonne. Manche schaffen aber das Grüngut einfach außer Sichtweite – in den Wald. Dieses Problem wurde im Umweltausschuss des Kreistages im November von Kreisrat Erich Daum angesprochen. Er ist Revierförster der Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Forchheim und kennt das Problem aus nächster Nähe.

Zum einen fliegen oft die Pflanztöpfe und Plastiksäcke zusammen mit den Gartenabfällen gleich mit in den Wald, zum anderen werden mit den Grünabfällen oft Pflanzen in den Wald eingeschleppt, die dort gar nicht reingehören. Und manchmal setzen sich diese fremden Pflanzen durch, z.B. durch Konkurrenz um Nährstoffe, um Platz oder Licht, und können damit die natürliche Flora im Wald und an den Waldrändern schädigen.

Neophyten nennt man diese Pflanzen. Wenn sie andere Arten verdrängen, schützenswerte Lebensräume gefährden oder als Unkräuter wirtschaftliche Schäden verursachen, ist Aufmerksamkeitgefordert.

In den vergangenen Jahren haben einige „Neuankömmlinge“ schon mal Schlagzeilen gemacht: der Riesen-Bärenklau, wobei der Kontakt mit den Blättern dieser Herkulesstaude zu schwer wiegenden Hautschäden führen kann. Im Staatsforst im Revier Oesdorf führen die Forstwirte seit Jahren einen kostenintensiven Kampf gegen diese Plage. Oder die Beifuß-Ambrosie, deren Pollen starke Allergien auslösen kann. Erst im letzten Jahr war immer wieder von der ungehemmten Verbreitung des Indischen Springkrauts zu hören, welches in Massenbeständen mit seinem hohen kräftigen Wuchs sämtliche andere Pflanzen verdrängen kann und sich derzeit am Waldrand bei Wimmelbach stark vermehrt.

Also, keine Gartenabfälle in den Wald! Das gilt als illegale Ablagerung! Auch wohlgemeinte Erklärungsversuche, dass diese Gartenabfälle praktisch den Wald düngen, schlagen fehl.

Wo gibt es Entsorgungsmöglichkeiten?

Seitens der Abfallwirtschaft des Landkreises Forchheim gibt es inzwischen auf 18 Wertstoffhöfen kostenfreie Abgabemöglichkeiten für Kleinmengen an Gartenabfällen: Affalterthal (wird ab 2012 auf den Wertstoffhof Egloffstein verlegt), Eggolsheim, Forchheim-Nord, Gräfenberg, Hausen, Heroldsbach, Hiltpoltstein, Igensdorf, Kirchehrenbach, Kunreuth, Langensendelbach, Neunkirchen am Brand, Obertrubach, Poxdorf, Pretzfeld, Streitberg, Wiesenthau, Willersdorf.

Für große Mengen gibt es verschiedene Entsorgungs-möglichkeiten: entweder über die Kompostierungsanlage am Entsorgungszentrum Gosberg oder auch über die Maschinen- und Betriebshelfsringe. Bei Baumfällaktionen oder umfangreichen Gartenbauarbeiten helfen entsprechende Landschaftsbaubetriebe.

Ihr Förster und der Wald danken es Ihnen!