Sonntagsgedanken: Gedanken zum Toten- oder Ewigkeitssonntag am 20. November
Hoch im wildzerklüfteten Bergland von Papua-Neuguinea entspringt der Fluß Kwama. Von dort obenaus sucht er sich seinen Weg zum Meer. Er wird tiefer und schneller, zwängt sich durch Schluchten, prallt gegen Felswände und ergießt sich schließlich in den Pazifik. Noch eine zeit lang sieht man seine gelbbraunen Fluten, dann verschwinden sie in der Weite des Ozeans. So ergeht es auch uns Menschen: Klein fangen wir an, nehmen zu an Kraft, hoffentlich auch an Weisheit, schlagen uns mit allerlei Problemen herum, dann kommt der Tod und nach einer gewissen Zeit sind wir vergessen.
Sollen wir uns damit abfinden? Sollen wir achselzuckend zur Tagesordnung übergehen, weil man ja eh nichts machen kann und es allen so ergeht?Wir Menschen können tatsächlich nichts dagegen machen,aber einer hat etwas dagegen gemacht, nämlich Gott. Wir kommen nicht aus dem Lande Nirgendwo und lösen uns nicht im Meer der Vergänglichkeit auf, sondern wir sind alle gleich welcher Rasse und Geschlecht Stellvertreter Gottes auf Erden, durch unsere Taufe seine Kinder und dürfen alle zu ihm heimkehren. Der Tod ist für uns Christen kein schwarzes Loch, sondern das Tor zu Gott. Christus ist uns auf diesem Weg des Vertrauens und der Freude vorangegangen. Darum blicken wir am letzten Sonntag im Kirchenjahr zuversichtlich auf die Wiederkehr Christi. Er wird unsere Toten, ja uns selbst auferwecken und zum „ewigen Leben“ führen. Wer darüber spöttisch oder resigniert den Kopf schüttelt, soll zusehen, ob er angesichts des millionenfachen, oft so sinnlosen und grausamen Todes nah und fern eine tröstlichere Hoffnung findet.
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
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