Hobbelboppel und Schnepfendreck: Genussregion Oberfranken entdeckt Jean- Paul

Verein zog am 17.11. Erfolgsbilanz – online-Präsenz wächst

Jean Paul, einer der bekanntesten Dichter und Schriftsteller seiner Zeit, hat uns nicht nur ein außergewöhnliches literarisches Lebenswerk hinterlassen. Er hatte auch eine sehr starke Affinität zum Themen Essen und Trinken, in seinen Werken finden sich unzählige Hinweise und

So könnte Hobbelpoppel einmal ausgesehen haben

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Bemerkungen auf regionale Produkte und Gerichte, die vielfach in Vergessenheit geraten sind. Vor dem Hintergrund des Jean- Paul- Jahres 2013 tritt der Verein Genussregion Oberfranken deswegen zusammen mit dem Verein Jean-Paul 2013 e.V. an, diesen kulinarischen Schatz zu heben. Mit der Verbindung von Kultur, Literatur, Kulinarik und Tourismus sollen mehr Menschen für Jean Paul begeistert, sowie mehr Menschen nach Oberfranken gelockt werden. Darüber hinaus werden Anbietern regionaler Spezialitäten neue Produktideen und historisch überlieferte Rezepturen zur Verfügung gestellt werden.

„Als Arbeitstitel nennen wir das Projekt „Jean Pauls kulinarische Genussinseln“ „, so Handwerkskammer- Präsident Thomas Zimmer, gleichzeitig Kuratoriumsvorsitzender der Genussregion Oberfranken. Als Beispiele dafür nannte die Mitiniatatorin des Projekts, Beate Roth „Hobbelboppel und Schnepfendreck“. Beides waren vor allem in höfischen Kreisen sehr beliebte Menüs und gehörten zu den Lieblingsspeisen von Jean Paul. Hoppenpoppel- Menüs waren eine Art Fingerfood, also Speisen, die in sehr kleinen Portionen angeboten werden. Schnepfendreck wurden Speisen rund um den gleichnamigen Vogel genannt, und diesen gab es damals gefüllt, angebraten oder sogar als Brotaufstrich. Doch das ist längst nicht alles, was Jean Paul mit Kulinarik verbindet. Überall in seinen Werken kommen regionale Produkte und Gerichte vor. Seine Grundnahrungsmittel Kartoffel, Brot und Bier, aber auch Pfefferkuchenherzen, Pumpernickel, Baumkuchen, Pfeffernüssla, Spritzkuchen, dunkles Märzenbier, Wildkräuter oder Kartoffelbrot gehören dazu.

Das ist aber nur eines der Projekte, die der Verein Genussregion Oberfranken im kommenden Jahr auf den Weg bringen wird. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am 17. November im Hotel Wasserschloss in Mitwitz nannte der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner weitere Highlights. Die Durchführung des nunmehr 2. Fränkischen Bratwurstgipfels in Pegnitz, die Beteiligung an der Internationalen Grünen Woche in Berlin sowie die Durchführung eines großen Markts der Genüsse in Kulmbach.

Überhaupt hatte der Verein Genussregion Oberfranken eine Erfolgbilanz vorzuweisen. Die Besucherzahlen im Internet steigen seit Jahren rasant (140.000 Besucher und 2,2 Millionen Seitenaufrufe pro Jahr, ebenso wie die Zahl der Mitglieder (aktuell 227 Mitglieder – dies entspricht einem Zuwachs von 21,4 Prozent in einem Jahr). Und auch die Genussfeste waren sehr erfolgreich: Der 1. Fränkische Bratwurstgipfel in Pegnitz etwa hat sich auf Anhieb als überregional wirkende Großveranstaltung etabliert, beim Spezialitätenwettbewerb der Metropolregion Nürnberg war der Verein Genussregion Oberfranken mit 18 Siegern sogar die stärkste Kraft im Wettbewerb. Und die insgesamt 7 kulinarischen Reisen durch die Genussregion Oberfranken, die die außergewöhnliche Vielfalt an regionalen Spezialitäten in Szene gesetzt haben, haben Hunderte von Gästen und Multiplikatoren der Genussregion Oberfranken begeistert.

Bei der Genussregion Oberfranken geht es aber auch um Qualität. Am 17. November wurden 12 Gastronomen ausgezeichnet, deren regionale Küche zuvor zertifiziert worden war.

  1. Gasthof Goldener Adler, Mürsbach
  2. Restaurant Ursprung, Alexander Schütz, Presseck
  3. Gastwirtschaft Zum Paul, Mainleus
  4. Brennerei-Gasthof Sponsel, Kirchehrenbach
  5. Gaststätte Schießhäuschen, Hof
  6. Oskar – Das Wirtshaus am Markt, Bayreuth
  7. Hotel Wasserschloss, Mitwitz
  8. Hotel Brudermühle – Fränkische Weinschänke, Bamberg
  9. Gasthof Gagel „Finkenhof“, Michelau
  10. Brauereigasthof Hartmann, Würgau
  11. Gaststätte Maisel, Bayreuth
  12. Nikl-Bräu, Pretzfeld