Filmgespräch in Bayreuth: "Taste the waste"

In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk zeigt das Cineplex Bayreuth am Mittwoch, 9. November um 19.30 Uhr den brandaktuellen Dokumentarfilm „Taste the waste“. Der Film sucht nach Antworten auf die Frage, warum wir die Hälfte unseres Essens auf den Müll werfen und welche Folgen dies für die Einzelnen und die Welt hat. Taste the waste zeigt, dass ein weltweites Umdenken stattfindet und dass es Menschen gibt, die mit Ideenreichtum und Engagement diesem Irrsinn entgegen treten.

Zwei davon sind für das anschließende Filmgespräch im Kinosaal: Der gebürtige Goldkronacher Christof Neubauer lebt und arbeitet inzwischen bei der „Projektwerkstatt“. Er „containert“ seit gut 10 Jahren, lebt also überwiegend und ganz freiwillig von Lebensmitteln, die andere weggeworfen haben. Den Regisseur des Films kennt er von verschiedenen Projekten persönlich. Diplom-Jurist Stephan Schäfer von der Uni Bayreuth kennt sich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle für Lebensmittelrecht am Lehrstuhl Zivilrecht IV der Universität Bayreuth in rechtlichen Belangen zum Thema bestens aus. Sein Credo als Verbraucher lautet aber auch: „Ich bin unglaublich ernährungssensibel.“ Die beiden stehen jeweils für Rückfragen und Diskussion zur Verfügung.

Denn das Essen das wir in Europa wegwerfen, würde zwei Mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren. Valentin Thurn hat den Umgang mit Lebensmitteln international recherchiert und kommt zu haarsträubenden Ergebnissen. Jeder zweite Kopfsalat wird aussortiert, jedes fünfte Brot muss ungekauft entsorgt werden. Kartoffeln, die der offiziellen Norm nicht entsprechen, bleiben auf dem Feld liegen und kleine Schönheitsfehler entscheiden über ein Schicksal als Ladenhüter. In den Abfall-Containern der Supermärkte findet man überwältigende Mengen einwandfreier Nahrungsmittel, original verpackt, mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum.

Auf der Suche nach den Ursachen und Verantwortlichen deckt der Regisseur ein weltweites System auf, an dem sich alle beteiligen. Die Folgen reichen weit, denn die Auswirkungen auf das Weltklima sind verheerend. Die Landwirtschaft verschlingt riesige Mengen an Energie, Wasser, Dünger und Pestiziden, Regenwald wird für Weideflächen gerodet. Mehr als ein Drittel der Treibhausgase entsteht durch die Landwirtschaft. Nicht unbedeutend sind auch die Berge verrottender organischer Stoffe, denn das entstehende Methangas wirkt sich auf die Erderwärmung 25 Mal so stark aus wie Kohlendioxid.
Weitere Informationen unter www.ebw-bayreuth.de oder www.bayreuth.cineplex.de