"E:ON Kulturpreis Bayern" für Dr. Susanne Ebert

E.ON Bayern würdigt exzellente wissenschaftliche Leistung an der Universität Bamberg

"E:ON Kulturpreis Bayern" für Dr. Susanne Ebert

"E:ON Kulturpreis Bayern" für Dr. Susanne Ebert

Dr. Susanne Ebert, die an der Universität Bamberg im Fach Psychologie promovierte, wurde für ihre Doktorarbeit „Was Kinder über die mentale Welt wissen. Die Entwicklung von deklarativem Metagedächtnis aus der Sicht der Theory of Mind“ mit dem Kulturpreis Bayern der E.ON Bayern AG ausgezeichnet.

Die Dissertation beschäftigt sich mit der Entwicklung des Wissens und Verständnisses, das Kinder über ihre eigenen Kognitionen und die Kognitionen anderer Menschen haben. Kognitionen bezeichnen mentale Prozesse wie Gedanken, Meinungen, Absichten, Erinnerungen oder Vermutungen. Im Besonderen geht es um das Wissen, welches Kinder davon haben, wie und wovon unsere Gedächtnisleistungen beeinflusst werden (Metagedächtnis). Dieses Wissen ist wichtig für schulisches und außerschulisches Lernen. Es wird untersucht, wie sich Unterschiede bereits im Kindergartenalter erklären lassen und welche Rolle soziale Faktoren spielen. Hierbei greift die Doktorandin auf die „Theory of Mind“-Forschung zurück, welche sich mit der Entwicklung eines alltagspsychologischen Verständnisses beschäftigt. Dies meint die Fähigkeit zu verstehen, dass Menschen auf der Basis ihrer mentalen Zustände (z.B. aufgrund ihres Wissens, ihrer Überzeugungen) handeln und sich in ihren mentalen Zuständen unterscheiden können.  Ein solches alltagspsychologisches Verständnis entwickelt sich insbesondere im Kindergartenalter.

Es werden drei Fallstudien mit insgesamt ca. 250 Kindern durchgeführt. Diese zeigen zum einen, dass Unterschiede im sozialen Hintergrund der Familie des Kindes sowie in den nonverbalen Kompetenzen Unterschiede in der Metagedächtnisentwicklung erklären können. Vor allem sind es aber die sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder sind, die mit Entwicklungsunterschieden im Metagedächtnis in Zusammenhang stehen. Darüber hinaus zeigt die Arbeit eine enge Entwicklungsbeziehung zwischen dem alltagspsychologischen Verständnis der Kinder und ihrer     Metagedächtnisentwicklung. Weiterhin stellt die Psychologin fest, dass es für den Erwerb von Metagedächtniswissen und den Erwerb eines Verständnisses mentaler Sprache hilfreich ist, wenn Eltern beim gemeinsamen Anschauen eines Bilderbuchs verstärkt mentale Begriffe einsetzen. Mentale Begriffe sind beispielsweise „wissen“, „denken“ oder „erinnern“. Insgesamt wird in der Arbeit deutlich, dass sprachliche Kompetenzen und sprachliche Anregung durch die Eltern in der frühen Metagedächtnisentwicklung eine wichtige Rolle spielen.

Dr. Susanne Ebert aus Hassfurt gehört zu den zehn Preisträgern der Kategorie „Universitäten“; für ihre hervorragende Doktorarbeit wurde sie mit einem Preisgeld von 3.000 Euro gewürdigt.

Den jährlich ausgelobten Kulturpreis Bayern erhalten außerdem Künstler aus den sieben bayerischen Regierungsbezirken, die besten Absolventen von 17 Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen wie auch die herausragendsten der fünf Kunsthochschulen im Freistaat. Die mit insgesamt 176.000 Euro dotierten Ehrungen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst heuer zum siebten Mal verliehen. Mit dieser Auszeichnung leistet der Netzbetreiber E.ON Bayern einen Impuls zum Erhalt der kulturellen Vielfalt und bietet zugleich eine Bühne für Kunst und Wissenschaft in der Region.