Metropolregion Nürnberg als deutsches Beispiel für weltweite OECD-Studie ausgewählt
Die Metropolregion Nürnberg wurde für eine weltweite OECD-Studie „RURBAN“ (Rural-Urban Partnerships Project) als Beispielregion in Deutschland ausgewählt. In der großangelegten Fallstudie werden Regionen in insgesamt 11 Ländern von Frankreich, Australien über Russland, Finnland, USA und weiteren europäischen Ländern untersucht im Hinblick auf ihre Stadt-Land-Kooperationen. Die Metropolregion Prag gehört ebenfalls zu den untersuchten Regionen. Die Studie startete im September 2011 und soll im Oktober 2013 mit einer Abschlusskonferenz in Polen enden. Auftraggeber ist die EU-Kommission. Sie möchte damit Stadt-Land- Partnerschaften und ihre Projekte auf ihre Wirksamkeit für die europäische Regional- und Strukturpolitik bewerten. Die geplanten neuen EU-Strukturfonds ab 2013 sehen deren Fördermöglichkeit vor.
Besonders freut sich der Ratsvorsitzende und Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Ulrich Maly, darüber: „Das ist eine schöne Anerkennung der erfolgreichen Zusammenarbeit in unserer Region, die ohne eine funktionierende Stadt- Land-Partnerschaft nicht denkbar wäre.“ Auch ein Promotionfilm ist Teil des Projektes. In diesem wird die Metropolregion Nürnberg gemeinsam mit einer italienischen und einer finnischen Region die Hauptrolle spielen. OECD und EUKommission werden diesen Film in ihrer Kommunikation einsetzen.
Bei der Studie handelt es sich sicherlich um die umfangreichste, die es zu diesem Thema derzeit überhaupt gibt. Ihre Fragestellung zeigt, dass die EU-Förderpolitik eine echte Chance in Projekten der Stadt-Land-Kooperation sieht. Bislang setzen EU-Förderprogramme entweder auf städtische Räume, wie z. B. das Programm URBAN – oder ausschließlich auf ländliche Räume, wie z. B. das bekannte Leader- Programm. Diese Programme haben auch weiterhin ihre Bedeutung. Hinzu kommen sollten jedoch Förderprogramme, die die Verflechtungen zwischen Stadt und Land für die Regionalentwicklung fruchtbar machen.
Darauf hat die Metropolregion Nürnberg mit der Bad Windsheimer Erklärung bereits 2007 den Schwerpunkt gelegt und fünf Handlungsfelder vereinbart. Dazu wurden und werden seither verschiedene Projekte durchgeführt und Entwicklungen vorangebracht. Dazu gehört die Regionalkampagne Original Regional, die Entstehung der Energieagentur Nordbayern, der gemeinsame Auftritt der zehn Naturparke in der Metropolregion, der EntdeckerPass, um mehr Tages- und Naherholungstouristen aus den Städten in die Region zu locken. Auch die Erweiterung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg gehört dazu, ist doch die Mobilität ein zentraler Faktor für die Stadt-Land-Verflechtungen. Von besonderem Interesse ist auch die „Governance“ der Metropolregion Nürnberg, d. h. die Zusammenarbeit im Rat der Metropolregion zwischen Oberbürgermeistern, Landräten und Bürgermeistern auf Augenhöhe.
Dabei wird die Metropolregion Nürnberg als Modellvorhaben aus dem Bundesraumordnungsministerium unterstützt. Das Bayerische Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie fördert seit Herbst 2010 eine Kooperationsstelle „Verdichtungsraum-Ländlicher Raum“, die für die Metropolregion ebenfalls Projekte entwickelt und umsetzt.
Für die Studie werden Interviews mit den regionalen Akteuren vor Ort durchgeführt und Aufnahmen für den geplanten Film gemacht. In der Geschäftsstelle der Metropolregion hat sich für Januar/Februar nächsten Jahres eine Delegation aus Vertretern der OECD und der EU angekündigt. Die Geschäftsstelle wird bei der Umsetzung der Studie mitwirken, Kontakte vermitteln und Informationen beschaffen.
Ansprechpartnerin
Europäische Metropolregion Nürnberg
Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin
Telefon (09 11) 2 31 – 79 71
Telefax (09 11) 2 31 – 79 72
geschaeftsstelle@metropolregion-nuernberg.de
www.metropolregion-nuernberg.de
Rathausplatz 2
90403 Nürnberg
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