Bayerische Staatsforsten bleiben auf der Erfolgsspur

Hohe Holzpreise und wenig Borkenkäferholz führen zu höchstem Umsatz der Unternehmensgeschichte – keine Windräder gegen den Willen der lokalen Bevölkerung

Auf der Bilanzpressekonferenz am 13. Oktober stellten der Aufsichtsratsvorsitzende, Staatsminister Helmut Brunner, und der Vorstand der Bayerischen Staatsforsten, Dr. Rudolf Freidhager und Reinhardt Neft, die erfolgreiche Bilanz der Bayerischen Staatsforsten des vergangenen Geschäftsjahrs 2011 vor. Mit einem Umsatz von insgesamt 353,1 Mio. € und einem Jahresüberschuss von 63 Mio. € erzielte der größte deutsche Forstbetrieb das beste Ergebnis in seiner noch jungen Geschichte. Dabei wurde der nachhaltig mögliche Hiebsatz von 5,2 Mio. Fm bei einem tatsächlichen Einschlag von 5,14 Mio. Fm nicht vollständig ausgeschöpft. Dies lag vor allem an den nicht zufriedenstellenden Vermarktungsmöglichkeiten von hochwertigem Laubholz.

Sehr gute Bedingungen

Das vergangene Geschäftsjahr (01.07.2010 bis zum 30.06.2011) hätte aus forstlicher Sicht fast nicht besser sein können: Ein kalter Winter und ein nasser Sommer verhinderten die Ausbreitung des Borkenkäfers – zudem gab es keine großen Sturmereignisse. Einzig der trockene Pflanzmonat April und der Spätfrost Anfang Mai mit erheblichen Schäden an Jungpflanzen bildeten die Wermutstropfen. Im Zusammenwirken der günstigen Witterung mit einer effizienten Käferholzaufarbeitung erreichten die Schadholzmengen bei den Bayerischen Staatsforsten mit 440.000 Fm ein historisches Tief. Gleichzeitig wurde der aufgrund des Klimawandels notwendige Waldumbau ungebremst fortgesetzt, 2.224 Hektar wurden im Geschäftsjahr 2011 neu begründet. Die Ergebnisse der laufenden Inventuren im Rahmen der Forstbetriebsplanung (Forsteinrichtung) bestätigen die Anstrengungen und zeigt erste Erfolge: In den jungen Altersklassen ist der Anteil von Laubholz deutlich höher. „Hier zeigt sich schwarz auf weiß unser Erfolg beim Waldumbau“, so der für Waldbau zuständige Vorstand Reinhardt Neft.

Hohe Dividende für den Freistaat

Über das sehr gute Ergebnis der Bayerischen Staatsforsten können sich auch Bayerns Bürger freuen. Die Dividende, die jetzt an den Freistaat ausgezahlt wird, entspricht dem Jahresüberschuss in Höhe von 63 Mio. €.

„Im vergangenen Jahr wurde wieder kräftig in den Wald und das Unternehmen investiert und es sind ausreichend Rücklagen für schlechte Zeiten vorhanden. Deshalb ist eine Gewinnabführung in voller Höhe durchaus vertretbar“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende, Staatsminister Brunner. Dem stimmte Dr. Rudolf Freidhager zu: Die Investitionen mit 12,5 Mio. € lägen wieder auf dem hohen Niveau der vergangenen Jahre, die Bayerischen Staatsforsten können den Eigentümer am Unternehmenserfolg teilhaben lassen. „Wir können und wollen unseren Beitrag für den Haushalt des Freistaats leisten“, so der Vorstandsvorsitzende weiter.

Beitrag zur Energiewende

Ein politisches Thema, dass das Geschäftsjahr 2011 nachhaltig geprägt hat, ist die beschlossene Energiewende nach dem Atomunglück in Fukushima. Sie steht für einen Ausbau der erneuerbaren Energien, mit direkten Auswirkungen auf den bayerischen Staatswald. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden mit „Fasanerie“ und „Zieger“ zwei Windparks – jeweils fünf Windkraftanlagen – fertig gestellt. Zukünftig könnten sich aber bis zu 1.000 Windräder im Staatswald drehen. Nach den Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Brunner sind insbesondere die Staatswälder in den Mittelgebirgslagen wegen der Windhöffigkeit, der guten Erschließung und der Abstände zu bewohnten Gebieten als Standort für Windenergieanlagen gut geeignet. Das sieht auch Dr. Rudolf Freidhager so: „Die Bayerischen Staatsforsten können einen wertvollen Beitrag zur Energiewende leisten. Wir unterstützen daher den Ausbau der erneuerbaren Energien im Wald, aber nur nach klaren Regeln: Im Staatswald werden keine Windräder gegen den Willen der lokalen Bevölkerung errichtet.“

Personalstrategie 2020

Der demographische Wandel und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Personalpolitik sind in der jüngst verabschiedeten Personalstrategie 2020 berücksichtigt. Als Kernpunkte sind lebensbegleitende Kompetenzentwicklung, konsequente Fortbildung der Beschäftigten, eine systematische betriebliche Gesundheitsvorsorge und altersgerechte Gestaltung der Arbeit hervorzuheben. Die Bayerischen Staatsforsten werden unter Berücksichtigung der geltenden Personalabbauziele in den nächsten Jahren in erheblichem Umfang Nachwuchskräfte einstellen, um dem erwarteten Rückgang des Angebots qualifizierter Fachkräfte entgegenzuwirken. So wurden im vergangenen Geschäftsjahr 29 Forstakademiker und 14 Forstwirte eingestellt. Weitere Informationen zum abgelaufenen Geschäftsjahr der Bayerischen Staatsforsten erhalten Sie im Jahresbericht 2011, der Mitte Dezember erscheint.

Bayerische Staatsforsten

Die Bayerischen Staatsforsten sind mit einer Fläche von etwa 805.000 Hektar und mit rund 2.800 Beschäftigten das größte deutsche Forstunternehmen. Die Bayerischen Staatsforsten bewirtschaften den gesamten bayerischen Staatswald. Und das nach klaren Vorgaben: Natur bewahren. Erfolg sichern. Dem Menschen dienen. Dies bestätigt in jährlichen Kontrollen auch die unabhängige Waldzertifizierungsorganisation PEFC. Nachhaltige, naturnahe Forstwirtschaft, wie sie bei den Bayerischen Staatsforsten gelebt wird, wird so allen gerecht: den Menschen, die im Wald arbeiten oder sich erholen wollen, der Gesellschaft, die den nachwachsenden, umweltfreundlichen Rohstoff Holz zunehmend nachfragt und den Tieren und Pflanzen, für die der Wald wertvollen Lebensraum bietet. Mehr unter www.baysf.de