Ein Platz im Alter: In Jägersruh denkt man innovativ und individuell
Anlässlich eines Besuchs bei der Seniorengemeinschaft Jägerhof in Jägersruh berichtet die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg MdB, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Es ist gemütlich fast wie zuhause, so der erste Eindruck der pflegepolitischen Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen Elisabeth Scharfenberg bei ihrem Besuch in der Seniorenwohngemeinschaft in Jägersruh. Seit September 2008 bietet sich in der ehemaligen Pension ein Platz zum Alt werden mit Pflege und Betreuung, Wohnen und Gemeinschaft. Der Jägerhof gilt als die erste Seniorenwohngemeinschaft in Hof und Umgebung. „Die Stadt Hof kann sich glücklich schätzen, eine solch zukunftsweisende Seniorenwohngemeinschaft in ihrer Kommune zu wissen. Dies ist ein Aushängeschild für eine Stadt,“ so Frau Scharfenbergs Fazit.
So teilen sich 12 Frauen und Männern zwischen 75 und 89 Jahren das extra für sie barrierearm umgebaute Haus. Jeder und jede hat ein eigenes Zimmer mit Bad. Küche, Wohnzimmer und Wintergarten werden von den Bewohnern gemeinsam genutzt. Gemeinsam wird gekocht und gegessen, durch die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes ist auch für die 24-Stunden-Pflege gesorgt. Keiner muss aufgrund einer Pflegebedürftigkeit oder demenziellen Erkrankung in ein Heim. Denn die Wohngemeinschaft ist die Antwort auf den vielfachen Wunsch in der eigenen Häuslichkeit zu verbleiben und der innovative Gegenentwurf zu einer stationären Pflegeeinrichtung. „Wir Grüne finden das natürlich ganz klasse, weil wir seit Jahren für den Ausbau von alternativen Wohn- und Pflegeformen kämpfen und hier sieht man, wie gut das funktionieren kann“, so Scharfenberg.
Eine Besonderheit hat der Jägerhof noch, die Angehörigen bringen sich weiterhin mit ein. Das ist ausdrücklich gewünscht und gewollt. So werden Einkäufe übernommen oder auch einmal der Garten gepflegt, je nach Möglichkeit. Diese Art von geteilter Verantwortung stärkt den Zusammenhalt untereinander und belebt die Seniorengemeinschaft. Jeder fühlt sich gut integriert und aufgehoben statt abgeschoben. Der Initiator Stefan Wunderlich meint: „ Es ist ganz wichtig: das die Bewohner und Bewohnerinnen, die Angehörigen aber auch Betreuer mit eingebunden sind. Die Senioren bestimmen selbst den Pflegedienst, den Tagesablauf, den Speiseplan und jeder kann sich nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten mit einbringen.“
Bundesweit werden zurzeit etwa 800 dieser ambulant betreuten Wohngemeinschaften gezählt. Und es werden hoffentlich noch mehr, so der Wunsch der Bundestagsabgeordneten, denn auch den Pflegekräften macht das Arbeiten hier sehr viel Freude.
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