Ausstellung "Zweisichten" in den Forchheimer Rathaushallen
„ZweiSichten“ lautet der Titel der Ausstellung von Gabriella Héjja und Sepp Martin, die noch bis zum 02. Oktober in den Rathaushallen zu sehen ist
Mit Gabriella Héjja, einer gebürtigen Ungarin, die nach ihrem Abitur und Studium als Innenarchitektin in Budapest stand zunächst auf der anderen Seite der Kamera, bevor sie selbst auf den Auslöser drückte. Seit 2003 lebt sie nun in Deutschland und hat seit 2006 in Erlangen die Leitung der „Galerie Treppenhaus“ übernommen und ist dort unter anderem als Mitorganisatorin der Veranstaltungsreihe „Foto-Szene-Metropolregion“ tätig. Im Jahr 2008 wurde die Künstlerin in die Deutsche Gesellschaft für Fotografie berufen; noch im gleichen Jahr gründete sie in Erlangen eine eigene Galerie, wo sie auch Geschäftsführerin ist.
Ihre Kunstwerke sind bereits bei zahlreichen Ausstellungen im In- aber auch im Ausland zu sehen gewesen. Seit 2011 hat Héjja jetzt auch eine Dozententätigkeit an der Volkshochschule in Erlangen übernommen. Für die Künstlerin eröffnet die Fotografie die Möglichkeit, neben der Sprache erlebte Gefühle auszudrücken, wie sie im Vorfeld der Ausstellung verraten hat. Gefühle, für die im Wortschatz keine Entsprechungen vorhanden sind, weil ihre Ambivalenz und ihre Komplexität über die sprachlichen Möglichkeiten hinausgehen, sagte Bürgermeister Franz Streit bei der Midissage am vergangenen Freitagabend im Forchheimer Rathaussaal. Für den Betrachter lassen die fotografischen Bilder noch genügend Platz für Interpretationen auf der Grundlage eigener Erfahrungen, Phantasien und Projektionen.
Sepp Martin, ist gelernter Diplom-Informatiker und wohnt im Stadtteil Kersbach. Seit 1980 – anlässlich der Geburt seines zweiten Sohnes hat er die Fotografie entdeckt, die ihn fasziniert und nicht mehr loslässt. Bei Sepp Martin steht nicht der Kommerz im Vordergrund seiner Arbeiten, sondern es ginge ihm vielmehr darum, in seinen Bilder Ideen und Gedankliches festzuhalten. Fotografie bedeute ja wörtlich übersetzt „Lichtdruck“ und gerade diesem „Druck“ dieser „Grafie“ gelte seine persönliche Vorliebe. Nicht nur in den abstrakten Arbeiten, sondern auch in Portraits und menschlichen Darstellungen. Martin stellte seine jüngste Ausstellung „fotografiken“ in der Treppenhaus Galerie Erlangen ebenfalls genau dieses Thema zum Gegenstand, wobei er auch hier ein Streifzug durch die Welt der Architektur eine bedeutende Rolle spielt. Es müssen nicht immer die vordergründig lauten Effekte elektronischer Bildbearbeitung sein; auch ein Verzicht darauf kann durchaus wohltuend sein“, so Streit.
Menschen und Häuser könnten manchmal in einer engeren Beziehung zueinander stehen, sie könnten sich gegenseitig prägen und sie könnten jeweils viel über den anderen aussagen, so der Bürgermeister. Menschen und Häuser hätten Gesichter beziehungsweise Fassaden, die im Laufe der Jahre ihr Aussehen und ihre Aussage verändern können, so Streit. Beide seien mit ihren Fundamenten verwachsen, schützen sich gegen Wind und Wetter und umgeben sich mit Außenbereichen, sei es zur Verschönerung, sei es um Abstand zur Umwelt zu gewinnen. Der Titel „ZweiSichten“ lasse ja unschwer erkennen, dass diese Ausstellung auf unterschiedlichen Standpunkten, vielleicht sogar auch auf Gegensätzen aufgebaut sei, so Streit. Die beiden Künstler seien bemüht, mittels ihrer Bilder auf den Betrachter in der Form eines Dialoges einzuwirken, um diesem einen Zugang zu den unterschiedlichen Heran- und Vorgehensweise zu ermöglichen. Die Ausstellung „ZweiSichten“ ist noch bis zum 02. Oktober täglich zu den Öffnungszeiten der Rathaushallen zu sehen.
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