Opferhilfe in Oberfranken weiter verbessert

Symbolbild Polizei

Gemeinsame Pressemeldung des Polizeipräsidiums Oberfranken und des Zentrums Bayern Familie und Soziales

Das im Dezember 2008 gemeinsam von der oberfränkischen Polizei und dem Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) gestartete Pilotprojekt zur Hilfe für Opfer von Gewalttaten wurde um ein wesentliches Angebot ergänzt. Polizeipräsident Reinhard Kunkel und der Präsident des ZBFS, Dr. Norbert Kollmer, unterzeichneten am Mittwoch in Bayreuth die erweiterte Kooperationsvereinbarung, die ab sofort einen Hinweis der Polizei auf eine sogenannte Traumaambulanz für Gewaltopfer im Kindes- und Jugendalter beinhaltet.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Polizei und ZBFS verschafft den Opfern von schweren Gewalttaten umfassende und schnellere Hilfe. Seit Abschluss der Kooperationsvereinbarung stiegen die über die Polizei gestellten Anträge auf über 30 Prozent. Alleine im Jahr 2010 übermittelten Polizeibeamte 62 Fälle an das ZBFS.

In der Regel sind es Polizisten, die als erste und zum Teil am nachhaltigsten mit Opfern von Straftaten in Kontakt treten, meist schon unmittelbar nach der Tat. Dabei werden die Ermittler auch mit akuten Ängsten und Sorgen konfrontiert. In Zusammenarbeit mit psychiatrischen Kliniken hat das ZBFS bayernweit sogenannte Traumaambulanzen eingerichtet, unter anderem auch im Bayreuther Bezirkskrankenhaus. Dort können Opfer von Gewalttaten im Kindes- und Jugendalter unmittelbar nach einer Gewalttat Hilfe und Begleitung finden.

Die erweiterte Kooperationsvereinbarung sieht nun vor, dass jugendliche Opfer von Gewalttaten bereits von der Polizei einen Hinweis auf die möglichen Leistungen der Traumaambulanz erhalten. Mit Einverständnis des Opfers übermittelt die Polizei anschließend dessen Daten an das ZBFS. Dadurch verkürzt sich die Verfahrensdauer wesentlich, so dass vorgesehene staatliche Hilfen auch schnellstmöglich bei den Opfern ankommen.