ADFC erarbeitet ehrenamtlich neues Radwegekonzept für Forchheim
„Es ist vollbracht“: Der erste Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs, (ADFC) Forchheim, Jürgen Moser und sein Team sind zu recht stolz auf das Geschaffene. Innerhalb von zwei Jahren wurde ein knapp 100-seitiges Radwegekonzept für Forchheim erstellt. Jetzt muss das ausgearbeitete Skript nur noch durch die Stadt Forchheim umgesetzt werden.
„Die an vielen Radwegen vorhandenen Wegweisungen sind meist uneinheitlich und beschränken sich oftmals auf das Gebiet einer Gemeinde, eines Landkreises, oder einer Fremdenverkehrsregion. Derartige Grenzen entsprechen nicht den Bedürfnissen der Radfahrer. Unterschiedliche Formen, Farben und Inhalte der Fahrradwegweisungen sind benutzerunfreundlich. Ziel muss es daher sein, die Fahrradwegweiser einheitlich zu gestalten“, so zitiert der erste Vorsitzende des ADFC Forchheim, Jürgen Moser, Passagen aus dem wegweisenden Beschilderungskonzept für Radwege in Bayern.
„Auch in Forchheim sieht der Schilderwald keineswegs anders aus“, so Moser. „Forchheim liegt gleich an vier überregionalen Radwegen“, so der ADFC-Vorsitzende. Durch Forchheim führen die Bierkellertour, die Fürstbischöfliche Tour, der Regnitzradweg (Talroute), sowie der Regnitzradweg (Kanalroute). „Die Wegweiser der ausgeschilderten Radrouten weisen nur auf Ziele (Nah- und Fernziele) hin, die auf der Route liegen, weitere Ziele in der Umgebung Forchheims und auch in Forchheim sind nicht ausgeschildert“, stellt Moser fest.
„Was fehlt ist ein durchgängiges und in sich schlüssiges Radwegenetzkonzept für Forchheim“, so der Vorstand. Dieses sollte seiner Meinung nach die häufig benutzten Radtouren enthalten und es Radtouristen ermöglichen, sich aufgrund der Ausschilderung durch Forchheim finden zu können, ohne zwingend eine Karte für die Orientierung benutzen zu müssen.
Speziell in Forchheim existiert jetzt noch ein zusätzliches Beschilderungssystem für Radfahrer. Dieses besteht aus kleinen gelben Schildern, die auf verschiedene Stadtteile oder nahegelegene Orte hinweisen. „Dieses aus den 80er Jahren stammende Beschilderungssystem ist nicht durchgängig und wird auch nicht gepflegt“, moniert Moser. Es könne also leicht passieren, dass man dem Schild folgend an der nächsten Abzweigung keine Schilder mehr vorfindet und damit eine Odyssee durch Forchheim startet. „Einmal eine solche Erfahrung gemacht, wird dieser Radtourist Forchheim in Zukunft wohl eher meiden“, meint Moser. Ein weiteres Manko dieser alten Beschilderung sei die geringe Schildergröße in Zusammenhang mit der gelben Farbe. „Sie fallen einfach nicht auf“, moniert der ADFC-Vorsitzende weiter. Außerdem sei die Farbe „gelb“ bereits für Hinweisschilder für den Autoverkehr vergeben.
Der von Jürgen Moser und seinem Team in mühesamer Kleinstarbeit erarbeitete Konzeptvorschlag für ein durchgängiges und schlüssiges Radwegenetz für Forchheim ist angelehnt an das vom Bayerischen Innenministerium vorgeschlagene und beworbene System. Das Bayernmodell ist durch seine Farbgebung eindeutig dem Fahrradverkehr zugeordnet und die Schildergröße erlaubt ein schnelles Erkennen auch bei Radfahrern in Bewegung.
In mühesamer Kleinstarbeit wurde jetzt in einem Zeitraum von zwei Jahren das lückenhafte Forchheimer Radwegenetz durch Jürgen Moser und seinem Team neu überarbeitet. Abkürzungen wurden eingebaut, Knotenpunkte gebildet, Schilderstandorte gesucht, diese dokumentiert und schließlich bebildert mit Fotos. Man habe es den Behörden leicht gemacht und sogar sortiert nach Zuständigkeiten, nämlich Stadt Forchheim und Straßenbauamt Bamberg. Ein umsetzungsfähiges Konzept liegt der Stadt Forchheim jetzt vor. „Damit hat sich die Kommune sehr viel Geld erspart“, so Moser, denn alleine für die Planungskosten hätte die Stadt Forchheim tief in die Tasche greifen müssen; so hat der ADFC dies in ehrenamtlicher Arbeit geleistet.
Jetzt geht es an die Umsetzung: „Nach unserer Kostenschätzung muss die Stadt Forchheim jetzt 10.000 Euro an Materialkosten für die Schilder und 10.000 Euro für das Anbringen in die Hand nehmen“, so Moser. „Wir haben richtig viel Gehirnschmal und Arbeit in die Ausarbeitung des Konzeptes investiert“, so der überzeugte Fahrradfahrer, der hofft, dass das knapp 100-seitige Konzept jetzt nicht in irgendeiner Schreibtischschublade verschwindet, sondern auch an die Umsetzung gegangen wird, damit die zahllosen ehrenamtlichen Arbeitsstunden der letzten Jahre nicht umsonst gewesen sind.
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