Weltalzheimertag am 21. September: Fördern hilft, Fähigkeiten von Demenzkranken zu erhalten
Anlässlich des Weltalzheimertages am 21. September ermuntern die Malteser in der Diözese Bamberg Angehörige, Demenzkranke gezielt zu fördern. „Werden die vorhandenen Fähigkeiten der Patienten aktiviert, bleiben sie länger erhalten“, weiß Renate Jakob von den Maltesern in Erlangen. Das belegt eine Studie der Universitätsklinik Erlangen, nach der das regelmäßige Fördern der alltagspraktischen Fertigkeiten, des Gedächtnisses und der Motorik dazu beitragen, den Zustand der Demenzkranken stabil zu halten und dem Verlust der geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu verlangsamen.
„Pflegende Angehörige sollten überlegen, was der Demenzkranke früher gerne getan hat. Hat er sich zum Beispiel immer um den Garten gekümmert, kann man ihn weiterhin in die Arbeit einbinden, indem man ihn die Beete gießen lässt“, erklärt Renate Jakob. Hierbei geht es nicht um die Leistung, das heißt wie ordentlich oder schnell der Patient die Aufgabe erledigt. „Es kommt auf das Tun an, bei dem die Motorik gefördert wird, also das Aufdrehen des Wasserhahnes und das Befüllen der Gießkanne“, so Jakob weiter. Wichtig sei, das Können des Demenzkranken richtig einzuschätzen, um ihn nicht zu überfordern und damit zu demotivieren. „Hierbei stehen die ehrenamtlichen Malteser Demenzbegleiter Angehörigen gerne zur Seite und beraten sie“, sagt Jakob.
Das gezielte Fördern der Fähigkeiten von Demenzpatienten ist zentraler Bestandteil im ehrenamtlichen Demenzdienst, den die Malteser in Erlangen anbieten. Sowohl bei der Betreuung zuhause als auch in dem Gruppenangebot, dem „Café Malta“, aktivieren die geschulten Demenzbegleiter die Demenzkranken bewusst.
Im „Café Malta“ zum Beispiel, bieten die Malteser Aktivitäten mit dem Schwerpunkt Bewegung, Kommunikation, Musik und Kreativität an. „Durch das gemeinsame Tun in der Gruppe werden Fähigkeiten wie Singen, Kochen oder kreatives Gestalten reaktiviert – und länger erhalten“ berichtet Renate Jakob. „Die Demenzkranken nehmen auf diese Weise am Leben teil, fühlen sich als Teil einer Gemeinschaft und erfahren, welche Fertigkeiten bei ihnen noch vorhanden sind. Dies wirkt sich positiv auf ihr Selbstwertgefühl aus.“
Informationen zu den Demenzdiensten erteilt Reiner Helm von den Maltesern, Telefon: 01715041111 oder per Mail reiner.helm@malteser.org. Ehrenamtliche Helfer für den Demenzdienst, die intensiv für ihre Aufgabe geschult werden, sind ebenfalls jederzeit willkommen.
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