Wilde Verfolgungsfahrt durch Bayreuth

Eine wilde Verfolgungsfahrt von der A 9 weiter durchs Stadtgebiet Bayreuth lieferte sich heute am frühen Abend ein 32-Jähriger aus Memmingen, der zuvor von einer Streife der Verkehrspolizei kontrolliert werden sollte. Zeitweise waren neun Polizeifahrzeuge an der Verfolgung des äußerst rücksichtslos fahrenden Flüchtigen beteiligt.

Gegen 18.23 Uhr war einer Streife der Verkehrspolizei Bayreuth der aus Fahrtrichtung Süden kommende Opel Corsa aufgefallen. Das Auto sollte deshalb kurz vor der Abfahrt Bayreuth Süd kontrolliert werden. Als die Beamten das Fahrzeug stoppen wollten, gab der Fahrer jedoch Gas und versuchte mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde auf dem Standstreifen zu entkommen. Dabei gefährdete er eine Vielzahl anderer Verkehrsteilnehmer massiv. Auf Höhe Bayreuth Nord verließ der Flüchtige die Autobahn und fuhr entgegengesetzt der Fahrtrichtung in den dortigen Kreisverkehr ein. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit geriet dabei das Fahrzeug ins Schleudern und beschädigte neun Leitpfosten. Ohne darauf zu achten, setzte der junge Mann die Flucht mit weit überhöhter Geschwindigkeit, teilweise entgegengesetzt der Fahrtrichtung und ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer fahrend, weiter über den Bindlacher Kreisel in Richtung Nordring fort. Auf Höhe der Riedinger Straße durchbrach er dabei mehrere Absperrbaken. Die Flucht endete erst kurz nach dem Überfahren einer Verkehrsinsel direkt vor der Justizvollzugsanstalt Bayreuth.

Nach der Festnahme des 32-Jährigen stellte sich auch schnell der Grund für die wilde und rücksichtslose Flucht heraus. Der Opel Corsa war in der vergangenen Woche von seiner Besitzerin gestohlen gemeldet worden. Deshalb existierte gegen den Memminger ein Haftbefehl. Auch hatte er wahrscheinlich mindestens zweimal ohne zu Bezahlen getankt.

Die Verkehrspolizei Bayreuth hat die Ermittlungen im Zusammenhang mit der rücksichtslosen Flucht übernommen und sucht Zeugen, die am Donnerstag zwischen 18.23 Uhr und 18.30 Uhr durch den Opelfahrer gefährdet oder geschädigt wurden. Hinweise hierzu bitte unter 0921/506-2330 an die Polizei.

Ob der 32-Jährige bei der Justizvollzugsanstalt „richtig“ war, entscheidet sich am Freitag. Dann nämlich wird er auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth und wegen des bereits existierenden Haftbefehls beim hiesigen Amtsgericht vorgeführt.