Erdbebendienst Bayern: Auch in Selb tschechisches Erdbeben spürbar – kein Zusammenhang mit heutigem US-Beben
In der Region um Selb spüren die Anwohner seit heute Vormittag immer wieder, wie unter ihnen leicht die Erde bebt. Die Epizentren lagen in der Nähe von Novy Kostel in Tschechien, die Erschütterungen waren aber noch im 25 km entfernten oberfränkischen Selb deutlich zu spüren. Dies teilte der Chef-Geologe am Landesamt für Umwelt, Roland Eichhorn, heute über den Erdbebendienst Bayern mit.
Den Erdbeben-Experten zufolge macht seit einigen Tagen die Region um Novy Kostel (Tschechien) durch einen Erdbebenschwarm auf sich aufmerksam. Heute gegen 9:23 und 14:01 Uhr ereigneten sich die bislang stärksten Beben dieser Serie mit einer Magnitude von 2.8 bzw. 2.9. Trotz der eher geringen Stärke wurden diese Beben in der Umgebung von Selb verspürt, mit Schäden an Gebäuden ist allerdings bei dieser Stärke und Entfernung zum Epizentrum nicht zu rechnen. Üblicherweise hält das Zittern der Erde noch mehrere Tage bis Wochen an.
http://www.erdbeben-in-bayern.de/daten-live/seismogramme/seismogramme
Das Beben steht Eichhorn zufolge in keinem Zusammenhang mit dem starken Erdbeben an der amerikanischen Ostküste. Vielmehr ereignen sich im Bereich des sogenannten Eger-Grabens immer wieder Schwarmbeben. Aus diesem Grund befindet sich in der Region ein dichtes Beobachtungsnetz aus Erdbebenstationen. Die Seismizität dieser Region steht in engem Zusammenhang mit der geologisch gesehen recht jungen Geschichte des Eger-Grabens, die sich auch an der Existenz der zahlreichen Mineralquellen zeigt (Marienbad, Karlsbad, Franzensbad, Sybillenbad).
Personen, die das Beben gefühlt haben, werden gebeten ihre Beobachtungen unter www.erdbeben-in-bayern.de – Erdbeben gefühlt? einzutragen. Der Bayerische Erdbebendienst ist ein gemeinsames Vorhaben von Landesamt für Umwelt und Geophysikalisches Observatorium der LMU München.
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