Tagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) an der Universität Bayreuth

Wissenschaft für die Praxis der Kommunikation

Am 22. und 23. September 2011 ist die Universität Bayreuth Gastgeber einer Tagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL). Der Lehrstuhl für Germanistische Linguistik unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Birkner heißt alle Interessierten zu dieser Veranstaltung willkommen, mit der die GAL erstmalig ein neues Tagungsformat erprobt. Anmeldungen werden noch gern entgegengenommen, Informationen zum Programm und zu den Tagungsgebühren sind unter www.gal2011.uni-bayreuth.de veröffentlicht.

Die GAL ist mit rund 1.000 Mitgliedern eine der größten und ältesten sprachwissenschaftlichen Fachgesellschaften im deutschsprachigen Raum. Im Unterschied zu den großen GAL-Kongressen, die künftig nur noch alle zwei Jahre stattfinden, ist die diesjährige Tagung von Fachvorträgen und Diskussionsrunden in insgesamt 12 Sektionen geprägt. Das Programm zielt darauf ab, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr Freiheit für den Austausch über fachspezifische Fragen und für die spontane Ausgestaltung von Vortragsveranstaltungen zu bieten. „Neue Formen des Arbeitens auszuprobieren, ist uns wichtiger, als vorgegebene Rahmenthemen strikt einzuhalten“, erklärt Karin Birkner, die bei der Organisation vom Team ihres Lehrstuhls tatkräftig unterstützt wird.

Die breite thematische Vielfalt der Tagung drückt sich bereits in den Überschriften der Sektionen aus. Dabei legen die Veranstalter Wert darauf, dass aus wissenschaftlicher Perspektive insbesondere solche Fragen erörtert werden können, die für die Alltagspraxis in unterschiedlichen Berufsfeldern von besonderer Relevanz sind. So befasst sich die Sektion „Fachkommunikation“ beispielsweise mit der Gestaltung von Texten in Schulbüchern oder mit der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten bei der Erklärung eines medizinischen Befunds. Auch in den Sektionen „Gesprächsforschung“ und „Phonetik und Sprechwissenschaft“ geht es nicht um abstrakte Theoriebildung, sondern um wissenschaftlich fundierte Herangehensweisen an praktische Fragen der Verständigung – sei es in der Psychotherapie, bei der Sprachförderung von Kindern, im Lokaljournalismus oder im Hörfunk. Ein Schwerpunkt liegt dabei nicht zuletzt in der kompetenten Nutzung alter und neuer Medien.

So spiegelt sich im Veranstaltungsprogramm wieder, was die Gesellschaft für Angewandte Linguistik auf ihrer Homepage als eigenen Arbeitsschwerpunkt definiert. Sie engagiert sich für „die Erforschung und Optimierung von Kommunikationsprozessen in alltäglichen und professionellen Anwendungsfeldern: in der Wirtschaft, in Justiz und Verwaltung, im Gesundheitswesen, in Bildungseinrichtungen, in Massenmedien, u.a.“

Weitere Sektionen der Bayreuther Tagung sind dementsprechend den folgenden Arbeitsfeldern gewidmet: „Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft“, „Interkulturelle Kommunikation und mehrsprachige Diskurse“ (einschl. eines Datenworkshops zum Thema „Höflichkeit“), „Mediendidaktik und Medienkompetenz“, „Medienkommunikation“, „Soziolinguistik“, „Sprachdidaktik“, „Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit“.

Vier Workshops aus dem Bereich der empirischen Gesprächsforschung runden die Tagung ab. Insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs erhält hier die Gelegenheit, sich das wissenschaftliche Handwerkszeug anzueignen, dass für die Analyse empirisch erhobener Video- und Audiodaten unabdingbar ist.