Prof. Dr. Heike Feldhaar ist neue Professorin für Populationsökologie der Tiere an der Universität Bayreuth

Entwicklungen im Tierreich durch symbiotische Lebensformen

Universitätspräsident Prof. Dr. Rüdiger Bormann und Prof. Dr. Heike Feldhaar mit der Ernennungsurkunde

Universitätspräsident Prof. Dr. Rüdiger Bormann und Prof. Dr. Heike Feldhaar

Warum gibt es in der Tierwelt eine so große Formenvielfalt? Welche Rolle spielen Wechselwirkungen mit anderen Organismen im direkten Umfeld bei der Entstehung dieser Vielfalt? Eine Spezialistin für diese Fragen ist Prof. Dr. Heike Feldhaar, die zum Wintersemester an der Universität Bayreuth die W2-Professur für die Populationsökologie der Tiere übernimmt. Vor kurzem erhielt sie von Universitätspräsident Prof. Dr. Rüdiger Bormann die Ernennungsurkunde.

In Forschung und Lehre wird Prof. Dr. Heike Feldhaar sich den Inter-aktionen zwischen Tieren und ihrer Umgebung widmen, insbesondere den Austauschbeziehungen mit anderen Tieren sowie mit Pflanzen, Pilzen oder Bakterien. Derartige Wechselwirkungen von Ameisen mit anderen Organismen bilden dabei einen Schwerpunkt. So befasst sich eines ihrer laufenden Projekte mit der Frage, welche Vorteile Ameisen aus einer Symbiose mit bestimmten Bakterien in ihrem Darmgewebe ziehen können, beispielsweise in Bezug auf die Versorgung mit Nährstoffen.

Andere Untersuchungen gelten der Symbiose mit tropischen Macaranga-Bäumen. Bestimmte Ameisenarten nutzen die hohlen Stämme und Äste als sicheren Nistraum. Zudem bieten die Bäume den Ameisen Nahrung in Form von Nektar und kleinen pro-teinhaltigen Futterkörperchen. Im Gegenzug verteidigen die Ameisen die Bäume gegen Fraßschädlinge. Können solche spezifischen Wechselwirkungen langfristig dazu beitragen, dass sich Arten weiter ausdifferenzieren? Die bisherigen Forschungsarbeiten lassen neue spannende Ergebnisse erwarten.

Prof. Dr. Heike Feldhaar ist seit August 2008 als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Verhaltensbiologie an der Universität Osnabrück tätig. Der Wechsel von Niedersachsen nach Bayreuth bedeutet für sie eine Rückkehr in ein durchaus vertrautes fränkisches Ambiente. Denn von 2002 bis 2008 hat sie am Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie der Universität Würzburg geforscht und Studierende unterrichtet. Prof. Dr. Berthold Hölldobler zählt zu ihren wissenschaftlichen Lehrern und Wegbegleitern. Studiert und promoviert hat Prof. Dr. Heike Feldhaar an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Biologin hat sie dort im Jahre 2002 ihre Dissertation abgeschlossen.