Erzbischof Schick: Entwicklungsministerium tut zu wenig für die UN-Millenniumsziele

Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, hat einen verstärkten Einsatz für das Erreichen der UN-Millenniumsziele gefordert. „Das Entwicklungsministerium in Deutschland tut dafür zu wenig“, sagte Erzbischof Schick auf dem Weltjugendtag in Madrid im Rahmen des „International Youth Hearing“. Hier sei die Kirche gefordert, die Politik stärker in die Pflicht zu nehmen. „Von dem Millenniumsziel, bis zum Jahr 2015 den Hunger in der Welt zu halbieren, sind wir weit entfernt“, sagte Schick. Ebenso sei eine abgeschlossene Primärschulbildung für alle Kinder dieser Welt durch die bisherigen Bemühungen nicht zu erreichen.

Weiter forderte der Bamberger Erzbischof deutsche Jugendliche zu verstärktem sozialen Einsatz auf. „Wer mitbestimmen will, muss auch mitarbeiten“. Er lud die Jugendlichen ein, sich etwa vermehrt für den Bundesfreiwilligendienst, das Freiwillige Soziale Jahr oder entwicklungspolitische Programme wie „weltwärts“ zu engagieren. „Ihr müsst mit anpacken, Eure Zukunft steht auf dem Spiel“, sagte Schick. Dabei sollten Jugendliche sich gegenseitig zum Engagement motivieren.

Bei der Veranstaltung mit 150 Teilnehmern diskutierten Kirchenvertreter und Jugendliche aus dem Senegal und Deutschland über Gerechtigkeit und Frieden in beiden Ländern. Das „International Youth Hearing“ ist eine Initiative von missio München und dem Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) in Bamberg. Es fand erstmals im Jahr 2005 beim Weltjugendtag in Köln statt.