Gedanken eines Franken: "Kommunikationsprobleme"
FORCHHEIM – Caesar der Franke
Heutzutage teilt sich die Welt ja via Facebook (Gesichtsbuch?! Mei Gsicht hat aber kaane Seiten. Eher Falten) und Blackberry (Schwarzbeeren?) mit und zettelt damit Revolutionen und Krawall an. Des eine is so gut, wie des andere schlecht. Ich jedenfalls hab mit dem neumodischen Scheiß nix am Hut. Ich bevorzuge immer noch des persönliche Gespräch mit Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen. Letzters aber dann doch nimmer ganz so sehr. Ein paar von meinen Arbeitskollegen labern mich seit Wochen täglich mit dem selben Gschmarr voll. Tagein, tagaus immer der selbe Rotz. Ich kanns nimmer hörn.
Also hab ich seit geraumer Zeit auf Durchzug gschalten. Wenn sie den Mund aufmachn, dann stell ich mei Ohren auf Durchzug. Die blubbern mir links rein, und rechts fliegt des Gelaaber wieder raus. A anderer Kolleg – a lieber Kerl – kann sich überhaupt nimmer verständlich machen. (Echt! Kein Scheiß!). Des is mittlerweilen bei uns allen bekannt. Wenn dir der was erzählen will, nochad kummst da dir vor wie der alte Doc Livingstone, als der in Zentralafrika erstmals auf den Stamm der Wusamma-Necher gschdosen is. Kommunikation praktisch unmöglich. Der stottert dich in einer der Welt völlig unbekannten Sprache an wie einstmals in Babel.
Also hab ich mich von all denen zurückgezogen und begonnen, Selbstgespräche zu führen. Aus rein psychologischer Sicht eher bedenklich, ich weiß. Aber: Was will ich denn machen?! Bei deena Kollegen?! Aber, des is jetzt zwischenzeitlich aa nimmer so schlimm. Ich hab die Stufe der Selbstgespräche nämlich allmälich überwunden. Inzwischen hab ich sozusagen den schwarzen Gürtel der Selbstkommunikation erreicht. Neulich hab ich mich nämlich dabei erwischt, wie ich mir bei meinen Selbstgesprächen selber überhaupt nimmer zughört hab. So weit ham sies gebracht, mei Kollegen. Jetzt wirds – glaub ich – Zeit für an guten Therapeuten. In dem Sinn: Wir reden drüber. Oier Caesar.
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