Sonntagsgedanken: Ein persönliches Zeugnis

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

„Ich glaube ganz fest an Jesus Christus. Er ist meine Hoffnung. Auf ihn setze ich in allen Dingen mein Vertrauen. Ich habe Jesus Christus in meinem Leben persönlich erfahren als den, der mir in Anfechtungen Kraft schenkte, und der meinen Weg erhellte, als alles dunkel und hässlich zu sein schien und als mich furchtbare Einsamkeit und tiefe Finsternis umgaben.“

Vom Libanesen Charles Malik, einem „Vater“ der UN-Menschenrechtserklärung, stammt dieses kraftvolle, ja beneidenswerte Bekenntnis zu Christus. Er hat das getroffen, was die Bibel mit „glauben“ beschreibt, nämlich unbedingt auf Christus vertrauen als den auferstandenen HERRN der Welt, als meinen Heiland, der mich in der Tiefe meines Lebens „heil“ macht. Dieses alte, leider unselig missbrauchte deutsche Wort meint ja mehr als bloß glücklich sein, gesund sein. Christus will unser durch Schuld und Leid, durch Zweifel und Nervosität zerbrochenes Leben heilen, dass wir uns mitten im Durcheinander des Alltags mit seinen Herausforderungen, aber auch mit seinen Erfolgserlebnissen als von Gott gehalten und geliebt fühlen. Dagegen ist die Frage zweitrangig, welcher christlichen Konfession wir angehören, ob wir alle natürlich wohlbedachten Dogmen der Kirche auch wirklich für wahr halten. Ich bin mit Freude lutherisch, weil diese Kirche freier, gelassener als andere ist, weil Martin Luther die „Glaubensgerechtigkeit“ neu entdeckte und aus ihr Kraft schöpfte für seinen gefahrvollen Weg: Gott liebt jeden Menschen, auch den Sünder, den Versager, den Leidenden. Christus hat es uns vorgelebt.

Wie notwendig, wie heilend der Christenglaube wirken kann, verrät uns schließlich dieses Gedicht eines Unbekannten:

„Einer muss wachen über alle Welt,
sonst alles im Dunkeln zerschellt.
Einer muss stehen über aller Not,
sonst verdirbt uns alle der Tod.
Einer muss tragen alles Leid,
sonst ist keiner zum Tragen bereit.
Einer muss helfen mit starker Hand,
sonst finden wir ewig kein Vaterland.
Wollest begegnen mir, Herr Jesus Christ,
der Du in allem Herr und Heiland bist.“

Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de